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Arnold Vaatz
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Frage von Andreas Z. •

Frage an Arnold Vaatz von Andreas Z. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Vaatz,

danke für Ihren Antwortbrief auf meine Frage zu Ihrem Verständnis der christlichen Grundwerte.

Aus Ihrem Worten spricht allerdings der Politiker - nicht der Christ.

Sie schreiben, dass sich das christliche Menschenbild gewandelt hat. Was das konkret bedeutet, lese ich aber nicht. Darf ein Christ jetzt Krieg führen? Darf er sich ein schönes Haus bauen und zwei Autos haben, wenn anderswo auf der Welt Menschen das Nötigste zum Leben fehlt?

Auch im Parteiprogramm finde ich leider nichts zu Vergebung, Nächstenliebe und Friedfertigkeit. Stattdessen wird Wirtschaft, vergeltende Gerechtigkeit und Machtpolitik groß geschrieben.

Selbst wenn im Parteiprogramm christliche Werte stünden, so sehe ich nicht, wo diese in der praktischen Politik der CDU umgesetzt werden. Sehen Sie keinen Widerspruch zwischen Bergpredigt und Bundeswehr?

Wie gesagt, ich möchte nicht behaupten oder verlangen, dass die christlichen Werte in der Realpolitik konsequent umgesetzt werden könnten. Aber dass eine Partei sich christlich nennen darf, ist ein unlösbarer Widerspruch.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Ziegler

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Ziegler,

ich bin beeindruckt davon wie genau Sie beurteilen können, ob aus meinen Worten „der Christ“ oder „der Politiker“ spricht. Wer spricht denn aus Ihren Worten?

Wenn Sie wissen wollen, was ein Christ darf und was nicht, so bitte ich Sie, sich doch lieber den Rat bei einem Pfarrer als bei einem Politiker zu holen. Ich bin hierin in meinem Urteil nicht so sicher, wie ich sein müsste, um Ihnen hier verbindliche Ratschläge erteilen zu können.

Ihre Meinung zu unserem Parteiprogramm nehme ich zur Kenntnis. Ich teile weder ihre Beobachtungen, noch Ihre Wertungen noch Ihre Auffassungen von den Aufgaben eines Parteiprogramms.

Sie fragen mich, ob ich einen Widerspruch zwischen der Bergpredigt und der Bundeswehr sehe. Nun: Ich kann selbst bei nochmaligem intensiven Studium der Bergpredigt aus ihr keine präzisen und eindeutigen Vorschläge für die Entscheidung eines Politikers für den Fall ableiten, dass z.B. Massaker wie in Srebrenica, in Ruanda oder Vertreibungen wie im Darfur unmittelbar drohen oder entführte Flugzeuge auf ein Hochhaus zurasen. Mein eigenes Empfinden sagt mir, dass es eine widerliche Feigheit auf Kosten fremder Menschen wäre, in solchen Fällen tatenlos zuzusehen, wie unschuldige Menschen abgeschlachtet werden, obwohl ich hätte mit Waffengewalt einschreiten können. Es ist mir dabei übrigens gleichgültig, ob Sie mich mit dieser Einstellung für einen Christen halten oder nicht. Was dritte über mich denken beeinflusst mein Verhältnis zu Gott nicht.

Mit freundlichem Gruß
Arnold Vaatz