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Frage von Marlen K. •

Frage an Arnold Vaatz von Marlen K. bezüglich Gesundheit

Guten Tag Herr Vaatz,

Bezüglich des Gesetzentwurfs, eine Impfpflicht einzuführen, habe ich einige Fragen und würde mich über Antworten sehr freuen.
Ich habe zwei Kinder im Kita-Alter und arbeite selbst in einem Beruf, in dem man tagtäglich mit Menschen zu tun hat, wäre also in dreifacher Hinsicht von dieser Pflicht betroffen. Mir erscheint es beängstigend, zu dieser Form von Körperverletzung - denn das ist es ja irgendwie, wenn einem ein chemischer Stoff in die Blutbahn gespritzt wird - gezwungen zu werden; und schon gar nicht wünsche ich meinem Kindern, in einem Land aufzuwachsen, in dem solche Zwänge Standard sind.

Deshalb folgende Fragen:
Wie vereinbaren Sie ihren Gesetzentwurf zur Masernimpfpflicht mit dem Grundgesetz?
Was wollen Sie unternehmen, um impfkritisch eingestellte Menschen zu erreichen?
Welche Unternehmungen gibt es, um Unternehmensunabhängige Forschungen in diesem Bereich zu fördern?

Über Antworten wäre ich dankbar.
Ich hoffe sehr, dass Sie aufgrund der sehr vielen Kritik in der Bevölkerung (wie auch von Wissenschaftlern) von diesem Entwurf Abstand nehmen.

M. K.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau K.,

vielen Dank für Ihre E-Mail zur Impfplicht. Zu Ihren Fragen:

Sie haben Recht, wenn Sie sagen, dass durch eine Impfpflicht die freie Entscheidung des Einzelnen eingeschränkt wird. Andererseits haben die Menschen ebenso ein Recht auf körperliche Unversehrtheit. So steht es im Grundgesetz und daher halte ich den Gesetzentwurf mit diesem für vereinbar. Die körperliche Unversehrtheit wird eingeschränkt, wenn sich eine Person von einer nicht geimpften Person ansteckt. Dieses Risiko für andere Personen, die z.B. aufgrund ihres Alters oder besonderer gesundheitlicher Einschränkungen nicht geimpft werden können, soll durch dieses Gesetz minimiert werden.

Impfkritisch eingestellte Menschen sind durch niedrigschwellige Angebote durch Ärzte besser zu erreichen, als durch Gesetzesvorhaben. Mit der vor zwei Jahren eingeführten ärztlichen Impfberatung der Eltern vor Aufnahme ihrer Kinder in einer Kita oder der Kampagne „Deutschland sucht den Impfpass“ wird versucht, über diesen Weg Aufklärungsarbeit zu leisten. Dies wird ungehindert des aktuell diskutierten Gesetzentwurfs weitergeführt.

Nicht nur Forschungsergebnisse sondern vor allem statistische Fakten belegen seit Jahrzehnten, dass Impfungen zu den wirksamsten präventiven Maßnahmen gehören, die in der Medizin zur Verfügung stehen. Bewiesen ist auch, dass bei hohen Impfquoten nicht nur die geimpften Personen geschützt sind, sondern gleichzeitig auch Menschen, die sich nicht selbst impfen lassen können, wie z. B. Säuglinge bis zum 6. Lebensmonat oder anderweitig erkrankte Menschen. Fakt ist auch, dass sich in Europa die Zahl an Maserninfektionen aufgrund einer unzureichenden Impfquote in den vergangenen Jahren fast verdreifacht hat. Die Mehrzahl der Betroffenen von Infektionen mit Todesfolge waren Kinder unter 5 Jahren. Masern sind eine schwerwiegende Erkrankung. Deswegen halte ich es für richtig, dass geprüft wird, wie wir für Kinder eine Impflicht gegen Masern einführen können.

Da Sie sich für sich und vor allem für Ihre Kinder kein Land wünschen, in dem solche Zwänge Standard sind, frage ich mich, wie Sie mit der Schulpflicht, der Ausweis- und Meldepflicht, der Krankenversicherungspflicht, der Steuerpflicht oder auch den Bürgerpflichten wie der Pflicht zur Hilfe in Notsituationen klarkommen.

Mit freundlichem Gruß
Arnold Vaatz