Frage an Arnold Vaatz von Michael H.
Guten Tag Herr Vaatz,
könne Sie bitte erklären, wieso Sie gegen eine Kennzeichnungspflicht von Gen Honig gestimmt haben?
Welche Argumente sprechen denn für Ihre Entscheidung? Ich als normaldenkender Mensch kann irgendwie nur Nachteile für Mensch und Natur, für unser aller Lebensgrundlage, erkennen? Wie können Sie dies moralisch rechtfertigen?
Ich erwarte eine Antwort von Ihnen!!!
Michael Hauschild
Sehr geehrter Herr Hauschild,
weil der Antrag der Fraktion Bündnis90/Die Grünen inhaltlich falsch und moralisch verwerflich war. Er ging davon aus, dass Pollen kein natürlicher Bestandteil von Honig sei und infolgedessen völlig zu unrecht Verbraucher verunsichert und viele kleine und mittlere Imkereien stark belastet hätte.
Fakt ist, dass Pollen ein natürlicher Bestandteil des Honigs und nicht eine Zutat sind und dass der Pollengehalt von Honig ungefähr 0,03 Gramm pro Kilogramm Honig beträgt. Zum Vergleich: Bei „Fair Trade“- und Ökoprodukten liegt der Schwellenwert für die Kennzeichnung bei 9 Gramm je Kilogramm.
Hinzu kommt, dass in Honig nur gentechnisch veränderte Pollen enthalten sein dürfen, die in der EU als Lebensmittel zugelassen sind. Deren gesundheitliche Unbedenklichkeit ist im Rahmen des EU-Zulassungsverfahrens seitens der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, EFSA, auch für den Pollen in importiertem Honig, bereits mehrfach nachgewiesen worden. Enthält importierter Honig gentechnisch veränderten Pollen, der in der EU nicht als Lebensmittel zugelassen sind, wird dieser Honig weiterhin aus dem Verkehr gezogen.
Außerdem hätte der Antrag völlig grundlos einen technisch äußerst schwierigen sowie finanziell enorm aufwendigen Nachweis von Zutaten im Honig erforderlich gemacht. Dies hätte zu einem nicht mehr vertretbar hohen bürokratischen Aufwand für Imker geführt.
Mit freundlichem Gruß
Arnold Vaatz