Frage an Arnold Vaatz von Stephan N. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Vaatz,

vielen Dank für Ihre Antwort. Sie schreiben: "Der Wettbewerb zwischen den Kassen und Kassentypen sichert Qualität und Effizienz." Wie ich in meiner letzten Frage dargelegt habe, führt der Wettbewerb zwar häufig, aber eben nicht im Fall privater Krankenkassen zu Effizienz, denn sonst wären private Kassen nicht so eklatant ineffizienter bei der Mittelausnutzung als die gesetzlichen Krankenkassen. Private Krankenversicherungen sind dann wirtschaftlich erfolgreich, wenn sie viele junge, gesunde Versicherte für sich gewinnen. Nur bei der Akquise werden die produktiven Kräfte des Wettbewerbs spürbar. Bei der Mittelausgabe ist keinerlei Wille zur Effizienz zu beobachten (oder kennen Sie eine Krankenkasse, die damit wirbt, dass sie bei der Erstattung von Kosten restriktiv ist?).

Das private amerikanische Gesundheitssystem ist das teuerste der Welt und bei weitem nicht das Beste (von Gerechtigkeit will ich hier gar nicht reden). Das französische, staatliche Gesundheitssystem ist erheblich billiger und offensichtlich besser als das Amerikanische. Auch hier gibt es freie Arztwahl, der Patient muss die Rechnung zunächst selbst zahlen und bekommt es dann anteilig erstattet (so wie es bei uns bei den Privaten Krankenversicherungen der Fall ist). Könnte es sein, dass ideologische Vorurteile (Staat=DDR=schlecht, Privat=effizient=gut) den Blick dafür trüben, dass die Fakten im Falle des Gesundheitssystem eindeutig eine andere Sprache sprechen?

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan Naue