Frage an Arnold Vaatz von Rico S. bezüglich Wirtschaft
Wenn es um die Ursachen der derzeitigen Finanzkrise geht wird als ein Grund die Konzentration von immer mehr Geld in immer weniger Hände genannt. Dieses Geld können einzelne Personen immer weniger sinnvoll anlegen (Wer hat schon Zeit sich neben seiner Arbeit jeden Tag mit seinen Millionen / Milliarden zu beschäftigen) und im Ergebnis kam es zur Erschaffung immer windiger Finanzprodukte.
Diese Tendenz zur Vermögenskonzentration wird u.a. in aktuellen Berichten (s. Wochenbericht 04/2009 des DIW) bestätigt. .
In diesem Zusammenhang meine Frage:
Halten Sie diesen Trend der Vermögenskonzentration/-Umverteilung für (Volks)wirtschaftlich sinnvoll?
Wenn nein würde mich interessieren was insbesondere Ihre Partei dagegen unternimmt.
Wenn ja wäre es gut zu erfahren, wieso dieser Trend als positiv anzusehen ist, d.h. gibt es z.B. wissenschaftlich/wirtschaftliche Untersuchungen die dies volkswirtschaftlich begründen?
Sehr geehrter Herr Steinmann,
es ist richtig, dass es eine zunehmende Vermögenskonzentration in Deutschland gibt. In dieser Diskussion muss man unterscheiden zwischen Vermögenssituation und Einkommenssituation. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist es kein Problem, wenn es zu einer Vermögenskonzentration kommt. Solange die Betroffenen ihr Vermögen investieren. Wenn man von Vermögenswerten spricht, muss der demographische Faktor berücksichtigt werden. Ältere Menschen haben beispielsweise ein höheres Vermögen als Studenten. Die Untersuchung, die Sie nennen, berücksichtigt wiederum nur Bruttoeinkünfte. Was bei der Einkommensuntersuchung aber maßgebend ist, sind die Nettoeinkünfte. Die sind, was eine Studie des Instituts für Wirtschaft in Köln bestätigt, nicht gravierend auseinander gegangen. Der Sozialstaat schafft, bei allen Einschnitten die es gab, den Ausgleich zwischen Arm und Reich.
Mit freundlichem Gruß
Arnold Vaatz