Frage an Arnold Vaatz von Peter L. bezüglich Recht
Eine Frage zum drohendes Paintball-Verbot
Sehr geehrter Herr Vaatz,
mit einiger Verblüffung musste ich zur Kenntnis nehmen, dass als Reaktion auf den Amoklauf in Winnenden noch diesen Monat ein Entwurf in den Bundestag eingebracht werden soll, der ein Verbot des Paintball vorsieht. Ich persönlich besitze keine Waffen und kann derern Besitz auch nicht befürworten. Auch hege ich keinerlei Sympathien für Waffensammler und Hobbyschützen, doch diese Aktion ist für mich absolut unverständlich und zeugt in meinen Augen von Hilflosigkeit und blindem Aktionismus um sich eben jene Wählergruppe nicht zu verprellen und sich stattdessen eine kleinere Gruppe vorzunehmen, die irgendwie mit der Problematik in Zusammenhang gebracht werden kann.
Mit der Argumentation, die auf diesem Sachverhalt angewendet wird, müsste vom Schach bis zum Boxen fast jeder Sport verboten werden. Fechtern wird ja auch nicht unterstellt, sie würden im nächsten Moment mit einem Schwert in der Fußgängerzone Amok laufen. Auch könnte man Schachspielern vorwefen, sie würden ganze Feldzüge planen.
Nun meine Frage an Sie:
Sind sie der Meinung, dass ein Verbot des Paintball zukünftige Amokläufe wirksam verhindern kann?
Im Vorraus vielen Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen,
Peter Lenge
Sehr geehrter Herr Lenge,
nein, ich glaube nicht, dass mit einem Verbot von Paintball zukünftige Amokläufe verhindert werden könnten. Darum ging es auch nicht. Nach dem Vorfall in Winnenden sahen wir uns als Fraktion im Deutschen Bundestag gegenüber den Familien der Opfer in der Pflicht, zu überlegen, durch welche Maßnahmen die Sicherheit im Umgang mit legalen Schusswaffen erhöht werden kann. Mittlerweile sind einige Änderungen im Waffengesetz vereinbart worden, die eine höhere Sicherheit bei der Aufbewahrung und Nutzung von Waffen gewährleisten.
Bei der Diskussion über diese Änderungen ist auch der Vorschlag eines Verbotes von einigen Spielen geäußert worden, bei denen das Verletzen oder Töten von Menschen realitätsnah simuliert wird. Ich halte dies für legitim. Die Diskussion darüber hat gezeigt, dass sich dafür keine politische Mehrheit fand.
Mit freundlichem Gruß
Arnold Vaatz