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Frage von Benjamin K. •

Frage an Arnold Vaatz von Benjamin K. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Guten Tag Herr Vaatz,

seit vielen Jahren zeigt sich immer deutlicher, wie unter den Bildungsverlierern in unseren Schulen massiv die Jungs überrepräsentiert sind. Sie brechen wesentlich häufiger die Schule ab, bekommen laut einer Studie des Bundesfamilienministeriums im Durchschnitt für die gleiche Leistung schlechtere Noten als Mädchen und werden oft fast nur von Frauen unterrichtet, die mit der Energie und dem eigenen Verhalten von Jungs oft überfordert sind. Sie sind in der Entwicklung oft etwas langsamer als Mädchen. Sie begehen in der Pubertät 8-12 mal häufiger Selbstmord als Mädchen. Auf Sonderschulen sind fast nur Jungs.

Meine Frage: Wie reagiert die Bundesrierung auf dieses sich verschärfende Problem? Wieviel Geld gibt die Bundesregierung jeweils für Programme der Jungenarbeit und Mädchenarbeit aus? Wieviel Geld fließt bundesweit in die geschlechtsspezifische Mädchen-, bzw. Jungenforschung?

Auf S. 12, unter 30. des CDU-Grundsatzprogramms fordern Sie die gleichen Chancen für Mädchen und Jungen. Welche Maßnahmen plant die CDU, die spezifischen Bedürfnisse von Jungs in der Schule aufzugreifen und diese Misere zu beheben?

mit freundlichen Grüßen aus dem Dresdner Hechtviertel in Ihrem Wahlkreis,
Benjamin Krohn

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Krohn,

vielen Dank für Ihre Anfrage über abgeordnetenwatch.de. Ich muss Ihre Anfragen bei der Einblendung der noch offenen Fragen übersehen haben. Bitte entschuldigen Sie daher die späte Reaktion.

Ihre Fragen zu der Höhe der Ausgaben habe ich an das Bundesministerium für Familien, Frauen, Senioren und Jugend weitergeleitet. Sobald mir die entsprechenden Angaben vorliegen, werde ich Ihre Frage beantworten. Bitte haben Sie für diesen Weg Verständnis. Sie erhalten dadurch genauere Informationen.

Bis dahin verbleibt mit freundlichem Gruß
Arnold Vaatz

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Krohn,

die Tätigkeiten der Bundesregierung für eine Chancengleichheit von Jungen im weiblich dominierten Erziehungs- und Bildungssektor entnehmen Sie bitte der ausführlichen Stellungsnahme der Regierung auf eine parlamentarische Anfrage zu diesem Problemfeld. (siehe Anlage: Antwort BR Chancen von Jungen). Dort finden Sie auch detaillierte Antworten zu zahlreichen Teilaspekten. Ich möchte dazu noch anmerken, dass ich die von Ihnen beschriebene Tendenz auch so sehe und für bedenklich halte.

Maßnahmen der Bundesregierung für eine spezifische Förderung von Jungen und Mädchen lassen sich beispielsweise anhand der Projekte „Neue Wege für Jungs“ und dem sog. „Girls-Day“ darstellen. Für die Jugendarbeit stehen im Jahr 2009 insgesamt Mittel in Höhe von rd. 46 Mio. € zur Verfügung. Der „Girls-Day“ wird mit ca. 535.540 € gefördert und für das Projekt „Neue Wege für Jungs“ stehen ca. 634.646 € zur Verfügung. Beide Maßnahmen werden wissenschaftlich begleitet.

Erfahrungen und Ergebnisse von Untersuchungen, die sich mit einer möglichen Ungleichbehandlung von Jungen bei der frühkindlichen Erziehung bzw. bei der Schulbildung befassen, sind in zwei Broschüren des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Jahr 2008 zusammengefasst. Die Studie „Bildungs(miss)erfolge von Jungen und Berufswahlverhalten bei Jungen/männlichen Jugendlichen“ sowie die Expertise „Neue Wege für Jungs!? – Ein geschlechtsbezogener Blick auf die Situation von Jungen im Übergang Schule – Beruf “ finden Sie ebenfalls im Anhang.

Die Forderung im CDU-Grundsatzprogramm nach gleichen Chancen für Mädchen und Jungen führt z.B. dazu, dass im von der CDU geleiteten Bundesfamilienministerium das Thema „Neue Perspektiven für Jungen und Männer“ explizit in die Gleichstellungspolitik des Ministeriums aufgenommen wurde. Damit wird zum ersten Mal Gleichstellungspolitik als Politik, die auch die Anliegen von Männern und Jungen berücksichtigt muss, definiert.

Ich hoffe, die beigefügten Unterlagen sind für Sie von Interesse.

Mit freundlichem Gruß
Arnold Vaatz