Frage an Armin Laschet von Dr. Lienhard W. bezüglich Lobbyismus & Transparenz
Sehr geehrter Herr Laschet,
als Wähler freut es mich, daß die Union diesmal so entschlossen vorgeht gegen Bundestagsabgeordnete, die sich die eigenen Taschen füllen – wie Nikolaus Löbel (CDU) und Georg Nüßlein (CSU).
Aber was ist mit Philip Amthor (CDU)? Gelten da andere Maßstäbe, weil gerade kein Wahlkampf war?
Herr Amthor (CDU) hat für die US-Firma "Augustus Intelligence" als LOBBYIST einen Brief an Bundeswirtschaftsminister Altmaier geschrieben. Als Gegenleistung für seine Lobbyarbeit hat die US-Firma ihn mit AKTIENOPTIONEN und einem Firmenposten gleichsam bezahlt.
Abgeordnete wie Herr Amthor schaden dem Ansehen des Bundestages und fördern die Demokratieverdrossenheit. Herr Amthor ist offenbar kein Einzelfall.
"Abgeordnetenwatch" möchte jetzt Herrn Amthors Brief an Wirtschaftsminister Altmaier veröffentlichen. Dagegen klagt die US-Firma "Augustus Intelligence" (auf Anregung von Herrn Amthor?).
Meine Frage an Sie, Herr Laschet:
Ist Ihnen bekannt, daß Herr Amthor bis heute nichts dazu beiträgt, seinen Lobbybrief an Bundeswirtschaftsminister Altmaier zu veröffentlichen? Welche Konsequenzen ziehen Sie daraus? Wollen Sie politische Talente fördern, die ihren moralischen Kompaß nicht benutzen?
Frau Merkel war immer unbestechlich und uneitel. Wunderbar! Jetzt soll an Merkels Stelle als Spitzenkandidat der CDU ein Mann wiedergewählt werden, der offenbar aus seinem moralischen und politischen Versagen keine Konsequenzen für einen echten Neuanfang zieht.
Wollen Sie nicht auf Ihren Parteifreund Amthor einwirken, damit er zu Transparenz in dieser Affäre beiträgt? Denn ohne Bewältigung der Vergangenheit gibt es keinen Neuanfang.
Beste Grüße
Lienhard Wawrzyn
P. S.
Herr Laschaet, Sie sind bekannt dafür, daß Sie Fragen auf der Platttform der Bürgerrechtsorganisation abgeordnetenwatch nicht beantworten. Wie ENTTÄUSCHEND! Es gibt eine Partei im Bundestag, die ganz rechts sitzt, die dieselbe Praxis verfolgt.