Frage an Anton Kreitmair von Thomas K. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Kreitmair,
Ein besorgter Nachbar möchte gerne wissen wie es um die Gesundheitlichen Aspekte im Zusammenhang mit dem Totalherbizit Glyphosat bestellt ist. Ich habe meinen Gemüsegarten in der Nähe ca.1m von Ihrem Acker entfernt. Können Sie mir garantieren dass ich keinerlei Befürchtungen aufgrund der Toxischen Wirkung (Tötet jede Pflanze die nicht gentechnisch so verändert ist dass sie den Spritzeinsatz überlebt)haben muss? Warum glaubt man den Tests der Hersteller "Monsanto" und co. mehr als den unabhängigen Labors und der WHO? “ Es werden mittlerweile zuhauf Krankheiten festgestellt, z.B. in Europa kranke Kühe und missgebildete Ferkel, in Südamerikas Genplantagen steigt die Anzahl von missgebildeten Fehlgeburten.“
„(Quelle: Doku 2015 Glyphosat, Genmanipulierte Tiere Dokumentation Deutsch)“ „(Quelle : https://www.youtube.com/watch?v=aJOqCZb9uts )“
„(Quelle: Monsanto - Mit Gift und Genen (2008) – Arte –Thema)"
„(Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=9RQ-xqZ-0cg )“
„(Quelle: Der Tagesspiegel - Der Streit um das Anti-Unkraut-Mittel Glyphosat 03.08.2015)"
Wenn man als Landwirt etwas weniger der Industrie folgen würde, dann mit vielleicht etwas mehr Arbeit aber mit dem Ergebnis, die Natur zu schonen und nicht alles Leben zu vernichten welches nichts mit dem angebauten Getreide zu tun hat. Wer da denkt, dass dies alles unbedenklich für die Umwelt ist, der ist in meinen Augen naiv oder(leider alternativlos)käuflich.
Von Unabhängigkeit keine Spur.
Das Wort Christlich bei "CSU" hat etwas mit der Schöpfung zu tun, um sie zu bewahren und nicht um sie schleichend zu vergiften. Es macht mir als Bürger Angst dass sich die Natur nicht mehr erholen kann um den Artenreichtum und die Biodiversität zu erhalten.
Ich werde die eigene Ernte trotzdem essen mit der Hoffnung dass es meiner Gesundheit nicht schadet und die Unbelastetheit meiner Lebensmittel hoffentlich nicht beeinträchtigt sein wird.
Mit freundlichen Grüssen
Thomas Kreitmair
Sehr geehrter Herr Kreitmair,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Auf etwa 5 % der Getreideflächen und auf 18 % der Rapsflächen wird Glyphosat vor der Saat angewendet. Das gibt den Pflanzen einen wichtigen Wachstumsvorsprung gegenüber Unkräutern.
Durch die Verwendung von Glyphosat ist eine schonende und konservierende Bodenbearbeitung möglich. Diese bietet erhebliche ökologische Vorteile, wie Erosionsvermeidung, Schonung des Bodenlebens und Energieeinsparung. Glyphosat hemmt den Stoffwechselprozess von pflanzlichen Zellen, dieser Stoffwechselprozess kommt nicht in Menschen oder Tieren vor. Deutsche Behörden, wie die BfR sagt zu Glyphosat "nicht mutagen, nicht kanzerogen, nicht reproduktionstoxisch, nicht neurotoxisch". Das BMEL "bestehen keine gesundheitlichen Bedenken gegen eine Genehmigung von Glyphosat". Wenn Sie sich näher mit diesem Thema beschäftigen möchten, schlage ich Ihnen als sachliche Quelle das Bundesamt für Risikobewertung vor, dort erhalten Sie fundierte Informationen zu Glyphosat.
http://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zur_bewertung_des_gesundheitlichen_risikos_von__glyphosat-127823.html
Zu der Klassifizierung der WHO Krebsagentur möchte ich darauf hinweisen, dass diese Glyphosat als "vermutlich krebserregend" klassifiziert, Alkohol und Sonnenlicht allerdings als "krebserregend für den Menschen" (höchste Risikokategorie).
Gerade mir als Landwirt ist die Bewahrung der Schöpfung ein großes Anliegen. Weltweit leben 7,3 Mrd. Menschen auf unserer Erde. In 20 Jahren könnten es bereits mehr als 9 Mrd. sein. Vor 50 Jahren hatten wir pro Kopf 0,44 ha Ackerland zur Verfügung, heute ist es noch die Hälfte. Die Versorgung mit ausreichend gesunder Nahrung für Mensch und Tier ist ein Schöpfungsauftrag, der mir persönlich sehr am Herzen liegt.
Gerne lade ich Sie zu einem persönlichen Gespräch auf meinen Hof ein.
Freundliche Grüße
Anton Kreitmair