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Anton Hofreiter
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Frage von Axel K. •

Wem helfen Entwicklungshilfen aus Deutschland tatsächlich? Den Bedürftigen, oder vielmehr den Großkapitalisten in Deutschland, die damit Aufträge im Ausland generieren?

Sehr geehrter Herr Hofreiter, Sie sind mir als streitbarer Politiker bekannt, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Also jetzt ganz konkret, wem helfen die Entwicklungshilfen aus Deutschland, oder wie man unsere Steuergelder, die ins Ausland transferiert werden auch immer betiteln will, tatsächlich? Sichern sich deutsche Unternehmen mit diesen Geldern nicht auch Aufträge an Entwicklungsprojekten? Wie ist hier das Kosten-Nutzen Verhältnis? Ich bitte um eine ehrliche und klare Antwort. Kein Politikersprech bitte, kein Ausweichen. Vielen Dank.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr K.

die Entwicklungszusammenarbeit kann effektiv neben innenpolitischen Maßnahmen verfolgt werden, anstatt als bloßes "Entweder-Oder". Als Geberland ziehen wir auch klare Vorteile aus der Zusammenarbeit mit Nehmerländern, da sie verstärkte kulturelle, wirtschaftliche und politische Kooperationen ermöglicht. Gleichzeitig ist es wichtig anzumerken, dass die derzeitige Austeritätspolitik als selbstauferlegte Barriere für zukünftige Investitionen agiert, insbesondere in Bereichen, die für die zukünftige Entwicklung entscheidend sind. Es ist widersprüchlich, wenn man von anderen Ländern eine Beteiligung am Klimaschutz fordert und gleichzeitig Ausgaben, die oft in Form von Krediten (das Framing der "Steuergelder" ist hier irreführend) im Rahmen von Entwicklungshilfe erfolgen, begrenzen möchte. Effektiver Klimaschutz erfordert eine internationale Zusammenarbeit und somit auch finanzielle Unterstützung im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit. Gute EZ ist folglich eine win-win Situation. 

Mit freundlichen Grüßen

Anton Hofreiter 

 

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