Welchen Standpunkt vertreten Sie zur Aussage des ehemaligen OSZE Diplomaten Schulenberg zum Scheitern der ukrainisch-russischen Friedensverhandlungen Anfang 2022
Michael von der Schulenburg ist ein deutscher Politiker und vormaliger Diplomat der OSZE sowie der UN.
Quelle: https://michael-von-der-schulenburg.com/ukraines-gescheiterte-friedensverhandlungen/
1. Bereits einen Monat nach Beginn der russischen Militärintervention in der Ukraine, waren die ukrainischen und russischen Unterhändler einem Waffenstillstand u. einer... Friedenslösung des Konfliktes sehr nahegekommen.
2.Im Gegensatz zu heute hatten sich Präsident Zelensky und seine Regierung damals sehr um einen Verhandlungsfrieden mit Russland und ein schnelles Ende des Krieges bemüht.
3.Im Gegensatz zu westlichen Darstellungen waren sich damals Ukraine und Russland darin einig, dass die geplante NATO-Erweiterung der Grund des Krieges war. Sie konzentrierten daher ihre Friedensverhandlungen auf die Neutralität der Ukraine und dessen Verzicht auf eine NATO-Mitgliedschaft. Im Gegenzug würde die Ukraine ihre territoriale Integrität mit Ausnahme der Krim behalten haben.
4. - 7.>> s.o. Quelle
Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihre Frage. Die Gespräche in Istanbul waren, im Gegensatz zu manchen Behauptungen, leider weit von einer Einigung entfernt. Russland hatte im Übrigen nur eine Delegation von niedrigerem Rang entsandt. Das Gesprächsangebot kam von ukrainischer Seite. Letztlich sind die Verhandlungen vor allem daran gescheitert, dass Russland Sicherheitsgarantien für die Ukraine nicht akzeptiert hat und die Besetzung des Donbass legitimieren wollte. Die bekannt gewordenen massiven Kriegsverbrechen der russischen Streitkräfte an der ukrainischen Zivilbevölkerung erschwerten es der ukrainischen Seite, die festgefahrenen Gespräche fortzusetzen.
Freundliche Grüße
Anton Hofreiter