Frage an Anton Hofreiter von Andreas G. bezüglich Wirtschaft
Warum wehren sich die Grünen so wehement gegen alternative Kraftstoffe, und wie soll gerade der ländliche Raum auf Elektro umschwenken wenn die Infrastruktur das nicht zulässt- denn dann müssten 70-80% der Elektrozugänge in Deutschland neu verlegt werden. Und selbst wenn das gelingen sollte, wer soll das bezahlen. Und eine letzte Frage- woher sollen später die Steuermilliarden kommen wenn alle elektrisch fahren weil Kfz-Steuer und ähnliches wäre dann ja hinfällig.
Sehr geehrter Herr Görlach,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage. Sie geben mir die Gelegenheit einen wichtigen Punkt richtigzustellen. Wir sprechen uns für alternative Kraftstoffe aus. Die strittige Frage ist, wo sie eingesetzt werden. Ihre Produktion ist sehr energieintensiv und teuer. Nennenswerte Produktionskapazitäten sind nicht vorhanden. Daher müssen sie dort eingesetzt werden, wo es nach jetzigem Kenntnisstand keine vernünftigen Alternativen gibt. Aus diesem Grund rechnen wir im Moment damit, dass wir für Schifffahrt, und Luftfahrt synthetische Kraftstoffe und grünen Wasserstoff benötigen, um klimaneutral Verkehre zu sichern. Zu diesen Verkehrsträgern zählt jedoch nicht der Pkw. Hier sind die Würfel für die Elektromobilität gefallen. Ladekapazitäten sind im Aufbau, Forschung und Entwicklung laufen endlich auf Hochtouren. Und die Energieeffizienz ist deutlich höher.
Zweifellos gibt es noch ein sehr großes Infrastrukturdefizit für die Elektromobilität. Gerade im ländlichen Raum muss das Ladestellennetz enger geknüpft werden. Die Förderung für steuerbare private Ladestationen muss ausgeweitet werden, bestenfalls werden sie beim Gebäudeneubau gleich mitgebaut. Schon jetzt fließen insbesondere Bundesmittel in diesen Infrastrukturausbau.
Die Kfz-Steuer wird auch weiterhin erhoben. E-Autos sind übergangsweise von der Steuer befreit, danach fällt laut Gesetz eine gewichtsbasierte Steuer an. Wir Grüne wollen mit einem Bonus-Malus-System den Umstieg beschleunigen.
Mit freundlichen Grüßen
Team Toni Hofreiter
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