Frage an Anton Hofreiter von Dagmar G. bezüglich Gesundheit

Hallo Dagmar Gohlke,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.

Die Bundesregierung fällt beim Thema Digitalisierung des Gesundheitswesens lediglich durch mangelnde politische Steuerung und fehlende Strategie auf. Noch immer passt kein Schritt wirklich zum anderen.

Es wird viel über Telemedizin geredet, doch bei der dafür nötigen ausreichenden Breitbandversorgung - auch im ländlichen Raum - klaffen immer noch riesige Lücken. Bis heute sind nicht einmal alle Ärzt*innen und Krankenhäuser an die Telematik angeschlossen. Es fehlen außerdem verbindliche und auf internationalen Standards basierende Sprach- und Verkehrsregeln für den Informationsaustausch im Gesundheitswesen. Ohne diese ist nicht sichergestellt, dass sich die Systeme überhaupt verstehen. Im schlimmsten Fall können wichtige Informationen verloren gehen.

Das digitale Gesundheitsnetz ist nur sicher, wenn bei all seinen Teilen gleich hohe Standards eingehalten werden. Die beste Verschlüsselung nützt nichts, wenn sich Unbefugte Sicherheitskarten von Arztpraxen oder Apotheken verschaffen können. Datensicherheit muss im Gesundheitswesen so selbstverständlich werden wie Händewaschen, sonst nimmt das Vertrauen der Versicherten Schaden, bevor die Digitalisierung überhaupt wirklich zum Tragen gekommen ist.

Bevor die maximalen Schutz beanspruchenden Gesundheitsdaten aller Bundesbürger weiter Schritt für Schritt zugänglich gemacht werden, muss daher das Menschenmögliche getan werden, um den höchstmöglichen Schutz zu gewähren. Hier ist auch der Gesundheitsminister mit in der Verantwortung.

Mit freundlichen Grüßen
Team Hofreiter