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Anton Hofreiter
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Frage von Michel K. •

Frage an Anton Hofreiter von Michel K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Hofreiter,

da D in Zukunft auf E-mobilität setzt, fallen sehr viele Arbeitsplätze in der Industrie weg. Es fängt bei VW, Audi, Prosche usw. an mit dem Stellenabbau und hört bei der Stahlproduktion auf.

Vor allem bei uns im Siegerland sind schon mehrere Zulieferer Bankrott gegangen, weil ein E-Motor z.b. weniger Bauteile als ein Verbrennungsmotor braucht.

Was passiert mit diesen Menschen? Gibt es einen Plan um derart viele umschlungen oder arbeitslose Bezahlen zu können?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Kretzer,

Dass die Klimakrise unser aller Wohlbefinden und Wohlstand gefährdet, liegt auf der Hand. Massive Unwetter, Dürren und Fluten erleben wir schon heute in zunehmenden Maße. Darunter leiden die Menschen und es entstehen zudem Milliardenschäden unter denen auch die Wirtschaft leidet. Als Abgeordneter aus einem Bundesland mit ebenfalls vielen Zuliefererbetrieben, teilt Herr Hofreiter Ihre Sorge.

Eine Studie aus dem Jahr 2018 prognostizierte jedoch, dass

durch die Umstellung auf die Elektromobilität erst einmal positive Beschäftigungseffekte bis zum Jahr 2022 prognostiziert werden. Im Jahr 2019 werden durch den Umbau zur E-Mobilität etwa 40.000 mehr Menschen beschäftigt sein als bei einem Weiter-so. 2020 sind es noch immer etwa 30 Tausend mehr Jobs.

Neue Beschäftigung wird es dabei weniger im Fahrzeugbau selbst geben, aber dafür in anderen Branchen. Das hängt mit dem Investitionsbedarf durch die Elektromobilität zusammen. So profitieren zum Beispiel der Maschinenbau, das Baugewerbe, aber auch die Informations- und Kommunikationstechnologie und die Weiterbildungsbranche. Auch die Energieversorger profitieren selbstverständlich von der Umstellung auf Strom als Antriebsmittel und werden dauerhaft neue Stellen schaffen. Dabei wird es grundsätzlich eine Nachfrage nach Arbeitskräften aller Qualifikationen geben, Fachkräfte und Expert*innen werden besonders profitieren.

Interessant an den Prognosen ist vor allem folgender Punkt: Anhängig davon, wie sich die Batterieproduktion in Deutschland entwickelt sind auch langfristig positive Wirtschafts- und Beschäftigungseffekt zu erwarten. Hier anzusetzen ist Aufgabe eines langfristig denkenden Managements. Politisch gilt es geeignete wirtschafts- und beschäftigungspolitische Voraussetzungen zu schaffen.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.gruene-bundestag.de/themen/mobilitaet/elektromobilitaet-bringt-auch-arbeitsplaetze

Mit freundlichen Grüßen

Team Hofreiter

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