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Anton Hofreiter
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Frage von Johannes B. •

Frage an Anton Hofreiter von Johannes B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Hofreiter,

Ich habe da mal einen Vorschlag, Kfz - Abgase werden an Hot-Spots gemessen, Kfz- Insassen sind während der Fahrt durch einen Hot -Spot nicht gefährdet. Kann man nicht diese Hot- Spots für Radfahrer und Fussgänger sperren bzw.
Umleitungen einrichten? Dann könnte man Fahrverbote vermeiden. Anwohner sind übrigens nicht gefährdet, da in Innenräumen neben Hot-Spots der Schadstoffwert um ca 50 % abnimmt. Anwohner könnten beim Schneeschippen eine Gasmaske tragen. Außerdem sollte der Gebrauch von Gasmasken für Bauarbeiten an Hot-Spots vorgeschrieben werden. Bei industriellen Arbeitsplätzen gibt es schon solche Vorschriften.

Ich danke für die Beantwortung der Frage sehr herzlich.

Mit freundlichen Grüssen
B.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr B.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.

Politik hat die Aufgabe, Risiken zu minimieren und die Bürger*innen vor Gefahren zu schützen. Menschen, die an vielbefahrenen Straßen wohnen hingegen sind den schädlichen Stoffen an den Straßen schutzlos ausgeliefert. Die Gefahr trifft hier besonders Kinder, Schwangere und ältere Menschen an den viel befahrenen Straßen. Wer das nicht ernstnimmt, handelt fahrlässig.
Für mich ist entscheidend: In der Forschung gibt es einen breiten Konsens, dass Stickoxide auch schon im geringen Ausmaß schädlich sind und der Grenzwert verschärft werden sollte. Der Verband der Lungenärzte hat sich klar dafür ausgesprochen, die Grenzwerte abzusenken. Die Weltgesundheitsorganisation hat sich ebenfalls eindeutigen positioniert. Es ist verantwortungslos, diese klaren Forderungen zu ignorieren.
Fahrverbote können nur vermieden werden, wenn die Bundesregierung schnellstmöglich Hardware-Nachrüstungen von Dieselautos voranbringt und das auf Kosten der Autoindustrie. Außerdem muss sie die Kommunen durch die Einführung einer blauen Plakette und durch eine ÖPNV-Offensive unterstützen. Statt ‚Politik für die Autobosse‘ zu machen, sollte die Bundesregierung endlich auf ‚Politik für den Bürger*innen‘ setzen.

Mit freundlichen Grüßen
Team Hofreiter

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