Frage an Anton Hofreiter von Rosinea S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau S.,

Aus unserer Sicht ist eine sorgfältige Planung vor Ort der entscheidende Faktor beim Ausbau von Windenergie. Pauschale Abstandsregelungen tragen dagegen nach unserer Meinung nicht dazu bei, eine optimale Lösung zu finden. Stattdessen soll der Fokus auf einer guten und zielgerichteten Regionalplanung liegen.

Die Planung wird bisher in den Ländern sehr unterschiedlich gehandhabt. Land, Kreis und Kommune sollten sich aus unserer Sicht in der Planung eng abstimmen, um die geeignetsten Flächen auszuwählen und zu priorisieren. Dazu wäre es hilfreich, wenn in jedem Bundesland, in jedem Landkreis und in jeder Region der Regionalplanung geeignete Standorte zur Windenergienutzung ermittelt würden. Hierbei könnten dann Flächen z.B. mit einem Anteil von 2 Prozent der jeweils beplanten Fläche als Vorrang-, Vorbehalts- oder Eignungsgebiet ausgewiesen werden. Dadurch würden in der Regionalplanung, bezogen auf das Ausbauziel der Windenergie, die nutzbaren und konfliktarmen Flächen gezielt ausgewiesen werden. Durch die Veröffentlichung von flächendeckenden Windatlanten könnte man frühzeitig Transparenz herstellen. Eine zielgerichtete Planung der Gebiete und technische Anpassungen würden auch dazu beigetragen, dass so wenig Fläche wie notwendig genutzt wird. Da bereits heute bestehende Infrastrukturen wie z.B. Bahntrassen, Autobahnen oder Stromnetze unsere Landschaft und Natur maßgeblich prägen, sollten bei notwendigen neuen Infrastrukturen der Energiewende versucht werden, diese möglichst mit Bestehenden zu bündeln um den zusätzlichen Eingriff so gering wie möglich zu halten.

Unterstützung vor Ort kann außerdem auch durch eine gelungene Bürgerbeteiligung und Transparenz im Planungsprozess hergestellt werden. Dabei ist es hilfreich, auch die naturschutzfachlichen Gutachten und Abwägungen vorzustellen.

Mit freundlichen Grüßen,
Team Hofreiter