Frage an Anton Hofreiter von Michael K. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Lieber Herr Dr. Anton Hofreiter,
heute erst haben sie eine wunderbare Rede im Bundestag gehalten und für ein vvereintes starkes Europa plädiert. Leider ist genau dieses Europa gerade dabei zu zerbröckeln.
Vor gut einem Monat haben jedoch 500.000 Menschen in London für den Verbleib in der EU und für ein neues Referendum demonstriert.
Derzeit droht Theresa Mays Abkommen mit der EU, vor dem britischen Parlament zu scheitern und somit rückt ein neues Referendum zum ersten Mal wieder in greifbare nähe.
Ist jetzt nicht der ideale Zeitpunkt dafür, dass wir als Europäer ein Zeichen der Solidarität direkt an das britische Volk senden und uns klar für einen Verbleib der Briten in der EU positionieren? Wäre eine, idealerweise europaweite Großdemonstration, nicht ein angemessenes Zeichen an die britische Bevölkerung und Politik, dass wir als "festland
Europäer" auch nicht wollen, dass es zu einem Brexit kommt?
Ich bitte Sie um Ihre Unterstützung und würde mich freuen, wenn Sie sich persönlich für so eine Demonstration einsetzen würden.
Mit freundlichen Grüßen,
M. K.
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Wir Grüne sind überzeugte Europäer*innen und werden uns weiterhin für ein geeintes Europa stark machen - bei jeder Gelegenheit. Dazu werden wir in diesem Europawahljahr viele Möglichkeiten haben und schaffen.
Mit Blick auf den Brexit sagen wir ganz klar: der Austritt von Großbritannien aus der EU ist ein herber Verlust. Der Brexit ist schlecht für alle - für die EU und für Großbritannien. Die Tür nach Europa steht den Briten aber nach wie vor offen.
Mit dem jetzt vorliegenden Austrittsabkommen ist die Europäische Union der britischen Regierung so weit entgegengekommen, wie sie nur irgendwie konnte. Wenn die britische Regierung nicht in der Lage ist, das Brexitchaos in den Griff zu kriegen, dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem man die britische Bevölkerung über das Ergebnis der Verhandlungen noch mal abstimmen lässt. Das wäre angesichts des Chaos in der britischen Politik die richtige Maßnahme.
Mit freundlichen Grüßen,
Team Hofreiter