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Anton Hofreiter
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Franz M. •

Frage an Anton Hofreiter von Franz M. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Hofreiter,

als Angehöriger der Grünen sollte Ihnen ja die Bewahrung der Natur besonders am Herzen liegen. Leider ist die auch von ihrer Partei vorangetriebene Energiewende etwa durch Windräder damit nicht besonders vereinbar. Nicht nur dass Windräder einen gigantischen Landschaftsverbrauch verursachen und dies oft genau an bisher noch relativ unberührten Orten, nein, sie vernichten auch ganze Vogelpopulationen (siehe hierzu https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/lichtblicke-kolumnen/windraeder-gigantische-vogelkiller-veraendern-das-oekosystem/?fbclid=IwAR1MJcqtOUbATit6BOcPVnkh4bbh-lxgPhnbCMJXcpHHd5V6pVdBmkGQ5CI). Wäre es da nicht besser, wenn Deutschland AKWs und konventionelle KW mit ihrem viel geringerem Flächenbedarf beibehalten würde. Oder sind die Vögel aus ihrer Sicht ein eben hinzunehmender Kollateralschaden der Energiewende?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr M.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.

Windenergie ist eine entscheidende Säule der Energiewende und damit für den Klimaschutz. Um den Ausbau der Windenergie in Deutschland wiederzubeleben und den Klimaschutz voranzubringen, schlagen wir folgende Sofortmaßnahmen vor:

Wir wollen, dass mindestens zwei Prozent der bundesdeutschen Fläche an geeigneten Stellen für Windkraft freigegeben werden. Die Bundesregierung muss sich klar zum weiteren Ausbau der Windenergie in ganz Deutschland bekennen und die Länder bei der Ausweisung von geeigneten Flächen unterstützen. Pauschale Abstandsregelungen wie in Bayern dürfen nicht zum deutschen Standard werden sondern müssen zurück genommen werden.

Aktuell können Windenergieanlagen laut Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nur in begrenztem Umfang gebaut werden. Das komplizierte Ausschreibungsverfahren erschwert besonders Bürgerenergie und kleinen Projekten die Teilnahme. Wir fordern die Bundesregierung auf, die Möglichkeiten des EU-Rechts auszuschöpfen und kleinere Windparks ohne komplizierte Ausschreibungen möglich zu machen. Gleichzeitig muss die Bundesregierung die innerhalb des Ausschreibungssystems vorgesehenen Mengen für Windenergie an Land verdoppeln.

Klimaschutz ist auch Natur- und Artenschutz. Ohne eine wirksame Begrenzung der Erderhitzung stehen viele Tier- und Pflanzenarten vor dem Aus. Die Bundesregierung muss klare und einheitliche Bewertungsmaßstäbe für die Koexistenz von Windenergie und Naturschutz formulieren, die die Genehmigungsbehörden für ihre Entscheidungen brauchen.

Um die nach wie vor vorhandene Unterstützung der Mehrheit der Bevölkerung für Windanlagen zu stärken, sollten Kommunen und Anwohner*innen mehr als bisher am finanziellen Erfolg der Windenergie vor Ort beteiligt werden. Öffentliche Infrastruktur wie KiTas oder Schwimmbäder können so nachhaltig finanziert werden.

Aktuell werden etwa 3000 Megawatt potentieller Windenergie-Projekte durch Drehfunkfeuer der Deutschen Flugsicherung (DFS) blockiert, obwohl die Flugsicherheit durch die Windenergieanlagen nicht gefährdet ist. Wir fordern die Bundesregierung auf dafür zu sorgen, dass sich die deutsche Flugsicherung zumindest an internationale Standards hält und den Mindestabstand zu Drehfunkfeuern von 15 auf zehn Kilometer senkt.

Atomkraft ist keine Alternative. Wer die Unbeherrschbarkeit der Atomkraft wirklich verstanden hat, der lässt keine Atomfabriken laufen. Zudem sind die Kosten der Energiewende nichts im Vergleich zu den Kosten, die uns die Atomkraft an ihrem Ende präsentiert oder bei einem niemals auszuschließenden GAU.

Mit freundlichen Grüßen
Team Hofreiter

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