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Anton Hofreiter
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Frank H. •

Frage an Anton Hofreiter von Frank H. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Hofreiter,

ihre Partei stellt das E-Auto in den Mittelpunkt der Umweltpolitik. Sie fordern einen schnellen Umstieg auf die E-Autos und argumentieren, dass dies den Schadstoffausstoß und damit die Umwelt schont. Es wird suggeriert, dass der Umstieg auf das E-Auto "alle" Probleme löst. Sie sagen aber kein Wort zum Enegiemix in Deutschland, also woher kommt den der Strom für die E-Autos? Ich empfinde dies als Scheindebatte.
Meine Frage deshalb: Können sie mir sagen, wie sich die Schadstoffbelastung, basierend auf dem jetzigen Stand, verändern würde wenn man 50% mehr E-Autos hätte (also 50% wenige Benzin/Diesel)?
Können sie auch die Tatsache berücksichtigen, dass die Batterien für deren Herstellung schon eine sher negative Schadstoffbilanz aufweisen?

Mit freundlichen Grüßen
F. H.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Frage! Für Herrn Hofreiter und die Grünen ist klar,
dass die Mobilität der Zukunft so gestaltet werden muss, dass sie das
Klima nicht schädigt. Ferner muss sie schadstofffrei, leise und sicher
sein. Das bedeutet eine Abkehr vom mit fossilen Treibstoffen
angetriebenen Verbrennungsmotor.
Natürlich reicht es nicht, einfach nur den Motor auszuzauschen und
künftig statt mit Benzin/Diesel mit Strom zu fahren. Vielmehr braucht es
eine Verkehrswende, die auf Kurzstrecken den Fuß- und Radverkehr (Stadt
der kurzen Wege, Verkehrsvermeidung) sowie den ÖPNV (auch auf dem Land)
stärkt und ausbaut. Für den restlichen, nicht vermeidbaren
Kraftfahrzeugverkehr, brauchen wir Fahrzeuge, die abgasfrei fahren.
Bei der Frage, welche alternative Technik statt mit Benzin/Diesel
getriebenen Motoren zur Anwendung kommen soll, sind wir Grüne für jede
Technik aufgeschlossen. Momentan ist international der
batterieelektrische Antrieb favorisiert, die Technik am weitesten
fortgeschritten. Deshalb hört man in der aktuellen Debatte viel darüber.
Es gibt aber natürlich auch andere Antriebsmöglichkeiten wie
Wasserstoff, Power-to-Gas und Power-to-Liquid.
Jede Technik ist willkommen, wenn sie auf erneuerbaren Energien basiert.
Auch wenn die Bundesregierung den Ausbau der erneuerbaren Energien
gedrosselt hat, schreitet er weltweit rasant voran. Da die Vorkommen an
Erdöl/Erdgas nicht nur endlich sind sondern auch überwiegend aus Ländern
mit schwierigen politischen Verhältnissen stammen und importiert werden
müssen, ist eine Abkehr davon auch jenseits des Klimaschutzes
außenpolitisch und ökonomisch geboten. Wir Grüne wollen den Ausbau der
Erneuerbaren endlich wieder voranbringen.
Eine belastbare Hochrechnung über die Schadstoffbelastung bei einem
bestimmten Anteil an abgasfreien Fahrzeugen können wir Ihnen leider
nicht liefern. Dazu müssten Sie ein Institut beauftragen. Klar und
logisch ist aber, dass sich die Schadstoffbelastung der Luft in den
Städten bessert, je mehr Schadstoff ausstoßende Fahrzeuge durch
abgasfreie Fahrzeuge ersetzt werden.
In der Tat stellt uns die Gewinnung der Rohstoffe für die Batterieen vor
große Herausforderungen. Genauso aber die Gewinnung der fossilen
Rohstoffe: Tankerunglücke, Rohstofflecks, Unterstützung von Diktaturen
wie in Saudi-Arabien - um nur drei Schlaglichter zu nennen. Gleichzeitig
muss man sehen, dass die Entwicklung der Batterietechnik rasant
fortschreitet: sowohl in der Effizienz als auch in der Entwicklung ganz
neuer Speichermedien, die mit weniger oder sogar ohne kritische
Rohstoffe auskommen. Hier wollen wir die Forschung intensivieren.

Mit freundlichen Grüßen

Team Dr. Hofreiter MdB

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