Frage an Anton Hofreiter von Anita D. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Hofreiter,
bei einer Wahlveranstaltung am 31.08.2017 in Zusmarshausen haben Sie vor den Anwesenden öffentlich behauptet, Prof. von Hirschhausen hätte Ihnen gegenüber die Notwendigkeit der geplanten HGÜ-StromTrassen bestätigt. Es wurde bei Herrn Prof. von Hirschhausen nachgefragt. Dieser schreibt, dass Ihre Aussage falsch ist und er wie schon von Anfang an keine Notwendigkeit für den HGÜ-Trassenbau sieht. Ich würde gerne wissen, wie Sie solch eine Aussage treffen konnten und wer hier nun lügt ?
Mit freundlichen Grüßen
A. D.
Sehr geehrte Frau D.,
gerne beantworten wir Ihre Frage, auch wenn Sie so auch schon auf der von Ihnen genannten Veranstaltung in Zusmarshausen in der Publikumsdiskussion besprochen wurde.
Niemand lügt, es müssen die Aussagen nur in den richtigen Kontext gesetzt und nicht missverstanden werden.
Bei einer internen Anhörung mit Prof. v. Hirschhausen bestand Einigkeit, dass die HGÜ-Leitungen unverzichtbar sind, wenn man 100% Erneuerbare Energien im Strombereich erzielen möchte. Klar ist auch, dass man sie heute noch nicht braucht, solange wir einen erheblichen Anteil Atom- und Kohlestrom im Netz haben. Aber mit wachsendem Anteil der Erneuerbaren und beim wünschenswerten Ausstieg aus der Nutzung der Atomkraft und Kohleverstromung werden die Anteile der volatilen Erneuerbaren steigen auf 60%, 80%, 100%. Je höher der Anteil der Erneuerbaren, desto unverzichtbarer werden die HGÜ-Leitungen sein. Theoretisch könnte man anstatt der HGÜ-Leitungen eine große Menge an noch zu entwickelnden Speichern sowie Backup-Kraftwerke (Gas) für Versorgungsengpässe errichten. Dafür müsste die Allgemeinheit jedoch erheblich höhere finanzielle Ressourcen investieren. Ein kluger Mix aus a) Flexibilisierung der Nachfrage, b) Weiterentwicklung der Speichertechnik und c) HGÜ-Leitungen scheint momentan die beste und wirtschaftlichste aller Optionen zu sein.
Mit freundlichen Grüßen
Team Dr. Anton Hofreiter MdB