Frage an Anton Hofreiter von Jürgen C. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Dr. Hofreiter,
mit Interesse habe ich den Artikel, mit dem Sie die Streichung der Diesel-Subvention fordern gelesen. Gilt Ihr Interesse wirklich dem Umweltschutz oder ist es vielmehr eine Möglichkeit noch mehr Steuern einzunehmen da 47% der Neuzulassung Diesel sind? Sollten nicht die Fahrzeughersteller verpflichtet werden die Abgasreinigung effizienter zu gestalten ? Was werden die Transportunternehmer zu Ihrem Vorschlag sagen? Oder sollen LKW und Busse von dieser Regelung ausgenommen werden?
MfG Jürgen Czurgel
![Anton Hofreiter Portrait von Anton Hofreiter](/sites/default/files/styles/politician_teaser_xsmall/public/politicians-profile-pictures/anton-hofreiter-gross-9-2.jpg?itok=oDi-Rlas)
Sehr geehrter Herr Czurgel,
bei der Forderung nach einer Abschaffung der Steuervergünstigung für Diesel im Vergleich zu Benzin geht es um den Gesundheitsschutz der Menschen - insbesondere in Ballungsräumen und Städten. Hintergrund ist, dass Diesel-Fahrzeuge deutlich mehr Schafstoffe (u.a. Stickoxide) ausstoßen. Beispielsweise in München wird am Mittleren Ring der Grenzwert im Jahresmittel um das Doppelte überschritten:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/mittlerer-ring-viel-zu-hohe-schadstoffwerte-1.2841039
Das Problem existiert aber auch in vielen anderen Städten.
Die einseitige Vergbilligung des Diesels hat in den vergangenen Jahren bei den deutschen KfZ-Herstellern falsche Anreize für eine Überbewertung der Diesel-Technik geführt und obendrein den Einstieg in die Hybrid-Technik verschleppt. Um den Anschluss an die internationale technische Entwicklung zu halten und letztlich Arbeitsplätze zu sichern, ist es klug, die falsche Diesel-Förderung zu beenden.
Im nationalen Transportgewerbe ist ein Wegfall der Diesel-Subvention wettbewerbsneutral. Im vielen anderen europäischen Ländern ist die Diesel-Subvention ohnehin nicht oder nicht in dieser Höhe gegeben.
Mit freundlichen Grüßen
Team Dr. Anton Hofreiter MdB