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Anton Hofreiter
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Frage von Karl-Heinz G. •

Frage an Anton Hofreiter von Karl-Heinz G. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Guten Tag, sehr geehrter Herr Dr. Hofreiter,

die EU will den Einsatz von Antibiotika bei Tieren, welche der Lebensmittelgewinnung dienen,verringern. Das werden Sie sicher ebenso begrüßen wie ich.

Der Entwurf zu dieser neuen Verordnung verkehrt das Ziel jedoch ins Gegenteil, da er Alternativen aus der Naturheilkunde unnötig bürokratisiert und ihre Anwendung stark einschränkt. Er gefährdet die Erhaltung der Therapievielfalt, schränkt Einsatzmöglichkeiten von Alternativen zu Antibiotika ein, schränkt generell Anwendungsmöglichkeit für Tierhalter und -heilpraktiker ein, würde faktisch ein Berufsverbot für Tierheilpraktiker bedeuten, widerspricht dem Nachhaltigkeitsgedanken.

Sollten künftig tatsächlich Tiere nur noch solche Arzneimittel erhalten dürfen, die ausdrücklich als Tierarznei zugelassen sind, würden viele erprobte, gute Mittel vom Markt verschwinden, da die zumeist (im Vergleich zu milliardenschweren Pharmaunternehmen) kleinen Hersteller sich die aufwendigen Testverfahren gar nicht leisten könnten. Wichtige und natürliche Therapiemöglichkeiten gingen dadurch verloren.

Wie ist Ihre Ansicht als Grünen-Politiker zu diesem Problem? Vielen Dank im voraus für Ihre Stellungnahme.

Mit freundlichen Grüßen aus dem Wendland
Karl-H. W. Greve

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Greve,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Naturheilkundliche und homöopathische Naturheilmittel sind längst keine Nische mehr, die nur auf Öko-Höfen zu finden sind. Mittlerweile sind sie zu einem etablierten Bestandteil zahlreicher Stallapotheken in Deutschland geworden.

Der Einsatz von solchen Naturheilmitteln ermöglicht es Tierhaltern, in Eigenverantwortung ihre Tiere prophylaktisch und in akuten Fällen zu behandeln, oft im Rahmen eines harmonischen Nebeneinanders zwischen Schulmedizin und Homöopathie. Durch einen gezielten Einsatz kann in vielen Fällen der Einsatz von Antibiotika vermieden werden. In Zeiten von dramatischen Resistenzentwicklungen von Antibiotika und einem enormen gesellschaftlichen Druck in diesem Bereich, zeigt das einen sehr wichtigen zu fördernden Ansatz.

Deshalb ist es dringend notwendig, dass sich die Bundesregierung auf EU-Ebene dafür einsetzt, dass der Einsatz von naturheilkundlichen Mitteln gefördert wird. Eine Einschränkung und Verkomplizierung wäre fatal für zahlreiche Tierhalter und Naturheilpraktiker, deren Arbeit im Bereich der Naturheilmittel sich seit Jahren bewährt hat.

Deshalb haben die Grünen im Europäischen Parlament darauf gedrängt, alternative Ansätze nicht zu benachteiligen sondern zu unterstützen. Immerhin ist die Mehrheit der Abgeordneten am 10.3.16 bei der Abstimmung über die neue EU-Verordnung für Tierarzneimittel dem grünen Änderungsantrag gefolgt und hat homöopathischen Tierarzneimitteln in der EU-Verordnung keine erschwerten Anwendungsbedingungen auferlegt.

Weiterführende Infos finden Sie hier:
http://www.martin-haeusling.eu/images/160217_2.Briefing_zum_Stand_des_EU-Tierarzneimittelpakets_Februar_2016_FINAL.pdf

Und hier:
http://www.martin-haeusling.eu/presse-medien/pressemitteilungen/1261-tierarzneimittel-weniger-antibiotika-und-staerkung-von-homoeopathie.html

Im Falle von weiteren Fragen wenden Sie sich bitte direkt an unseren
Europaabgeordneten Martin Häusling MdEP.

Mit freundlichen Grüßen

Team Dr. Anton Hofreiter MdB

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