Frage an Anton Hofreiter von Klaus K. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Dr. Hofreiter,
sämtlichen Internet- Funk- und Printmedien ist heute (15.06.) zu entnehmen, was Griechenland im Bezug auf Finanzhilfen fordert:
Herr Tsipras sieht Geldgeber am Zug, sich zu bewegen. Dies obwohl GR immer wieder und immer mehr entgegen gekommen worden ist. Er beharrt offenbar darauf, dass sich alle anderen, nicht jedoch GR bewegen muss.
Herr Varoufakis fordert gar einen Schuldenerlass!
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenland-673.html
Wie sehen die Grünen das?
Mit freundlichen Grüßen
Kellen
Sehr geehrter Herr Kellen,
in der Tat gibt es in Griechenland einen riesigen Reformbedarf, den die neue griechische Regierung abarbeiten muss. Dazu benötigt sie jedoch Zeit und man darf ihr jetzt nicht die Chance durch zu drastische Rückzahlungsforderungen rauben.
Wir werden Griechenland auf jeden Fall entgegenkommen müssen. Es steht ein hoher Preis auf dem Spiel, sollte eine Einigung tatsächlich nicht gelingen. Ohne eine nachhaltige Lösung gefährden die immer wiederkehrenden Debatten über einen Grexit die politische und wirtschaftliche Stabilität Griechenlands, und die Menschen in Griechenland, Deutschland und ganz Europa verlieren das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Politik.
Ein Rückzug der europäischen Partner wäre unverantwortlich und würde die Solidarität und das gemeinsame Bekenntnis zu Europa aufkündigen. Stattdessen muss sichergestellt werden, dass die notwendigen Reformen in Griechenland nicht daran scheitern, dass über ihnen das Damoklesschwert des Grexit und der Zahlungsunfähigkeit schwebt.
Detaillierte Informationen zur Position der Grünen finden Sie in unserem sehr aktuellen Positionspapier von letzter Woche: http://www.gruene-bundestag.de/fileadmin/media/gruenebundestag_de/fraktion/beschluesse/150616_PP_Griechenland.pdf
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Markus Büchler, Mitarbeiter