Frage an Anton Hofreiter von Dieter D. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr DR. Hofreiter,
Ihre Kritik an Herrn Clooney wegen seiner Werbung für Kaffeekapseln ist nicht nur berechtigt, sondern längst überfällig. Mir kommt jedes Mal die Galle hoch, wenn ich solche Werbung sehe. Wahrscheinlich wird das für die Kapseln verschwendete Aluminium zu fast 100% im Müll landen. Ich vermute aber, daß Herr Clooney von Ihrer Kritik nichts weiß und wenn doch, wird es ihn wohl nicht interessieren, weil er das Geld dafür nötig brauchen wird. Es wäre also viel besser, wenn Sie sich für ein Verbot solcher schwachsinnigen Produkte einsetzen würden. Was meinen Sie dazu?
Mit freundlichem Gruß
Dieter Dustert
Sehr geehrter Herr Deutert,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage. Die gegenwärtige Situation ist unerträglich. Es wird eine enorme Menge Verpackungsmaterial produziert und viel zu wenig recycelt. Das ist aus volkwirtschaftlicher Sicht unklug und aus ökologischer Sicht eine große ökologische Belastung. Die letzten Bundesregierungen haben es leider unterlassen, die zu erreichenden Recyclingquoten an den Stand der Technik anzupassen. Einhellig fordern heute Industrie- und Umweltverbände eine entsprechende Quotenerhöhung. Zuletzt ist diese Erhöhung in der letzten Wahlperiode am Widerstand des FDP-geführten Wirtschaftsministeriums gescheitert. Somit landet noch immer viel zu viele der im Abfall enthaltenen Wertstoffe in der Müllverbrennung. Daneben gilt es aus unserer Sicht daher vor allem, Anreize für verpackungssparende Produkte und einen besseren Rücklauf zu setzen. Deshalb schlagen wir vor, Verpackungen mit einer Abgabe zu versehen, die dann umweltschonende Verpackungen z.B. durch den Einsatz von Recyclingmaterialen finanziell entlastet. Wir halten eine solche Steuerung für zielführender, allgemein anwendbarer und somit schneller durchsetzbar als einzelne Verbote. In diesem Sinne äußern sich die Grünen regelmäßig sowohl gegenüber den Medien als auch mit parlamentarischen Vorstößen. Unseren jüngsten parlamentarischen Antrag zu diesem Thema finden Sie hier: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/008/1800854.pdf.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Markus Büchler, Mitarbeiter