Frage von Michael D. •

Frage an Anton Hofreiter von Michael D. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Hofreiter,

derzeit läuft eine Petition für ein sofortiges Straßenbau-Moratorium. Was den Erfolg einer solchen Petition angeht mache mich mir keine Illusionen.

Allerdings finde ich den dahinter stehenden Gedanken (wachsende Verkehrsnetze + sinkende Bevölkerung = explodierende Kosten pro Einwohner) äußerst einleuchtend. Und er gilt meiner Meinung nicht nur für Straßen, sonder für Infrastruktur insgesamt.

Wäre es nicht denkbar ähnlich der Schuldenbremse eine Obergrenze für die Unterhaltungskosten der Infrastruktur zu setzten? Eine Art maximale Netzdichte in Abhängigkeit der Einwohnerdichte. Der Ausbau findet doch sonst von allein kein Ende!

Mit freundlichen Grüßen,
Michael Dittrich

Vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich werde das Portal abgeordnetenwatch.de künftig nicht mehr nutzen und dort keine Fragen mehr beantworten. Für konkrete inhaltliche Fragen zu meinem Aufgabenbereich, sachliche Kritik oder Feedback können Sie sich gerne direkt an eines meiner Büros wenden. Meine politischen Positionen vertrete ich zudem in Plenarreden, Interviews, Gastbeiträgen in Zeitungen und Zeitschriften, auf Social Media und öffentlichen Veranstaltungen.
Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sehr geehrter Herr Dittrich,

Toni Hofreiter dankt Ihnen herzlich für die Frage und bat mich Ihnen zu antworten. Die Finanzierung einer zukunftsfähigen Verkehrsinfrastruktur spielt für die Grünen-VerkehrspolitikerInnen im Bundestag eine herausragende Rolle. Seit Jahren wird deutlich, dass der Unterhaltungsaufwand für Verkehrswege des Bundes zu gering ist. Wiederum beabsichtigt der Bund, Großprojekte zu finanzieren, deren volkswirtschaftlicher Nutzen äußerst gering ist. Damit werden wichtige Vorhaben, z.B. der Ausbau von Knoten im Schienennetz verhindert. Wir brauchen folglich eine sinnvolle Prioritätensetzung in der Finanzierung von Verkehrsprojekten. Das heißt beispielsweise effiziente Maßnahmen statt Prestigeprojekte, Verzicht auf Ortsumfahrungen ohne Fernverkehrsfunktion, Schwerpunkt Schiene statt Schwerpunkt Straße. Und natürlich müssen künftig stärker Umwelt- und Naturschutzgesichtspunkte berücksichtigt werden und die Öffentlichkeit von Anfang an in Planungen einbezogen werden.

Eine Deckelung der Unterhaltungsaufwändungen, wie Sie sie vorschlagen, halte ich allerdings derzeit nicht für sinnvoll. Im Moment sollten die Haushaltsposten zum Erhalt von Verkehrswegen sogar erhöht werden, denn die aktuellen Haushaltsansätze reichen nicht, um das vorhandene Verkehrsnetz in seinem Zustand qualitativ zu erhalten. Nach den aktuell zur Verfügung stehenden Mitteln jedoch werden die Straßen- und Schienenwege weiterhin auf Verschleiß gefahren.

Mit freundlichen Grüßen

Rüdiger Herzog

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Anton Hofreiter
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN