Frage an Anton Hofreiter von Ludwig F. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Fuß,

vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworte. Bitte entschuldigen Sie die späte Antwort. Ich bin kein Experte für die Stabilität des Sarkophags von Tschernobyl und die von der AKW-Ruine ausgehenden Gefahren. Nach den mir vorliegenden Informationen gibt es jedoch nicht nur die im Film vertretene Position, dass kaum noch radioaktives Inventar innerhalb des Sarkophags enthalten sei und dass folglich von einem Einsturz des Gebäudes keine weiträumige Gefahr ausginge, sondern auch gegenteilige Ansichten. Insofern tendiere ich im Zweifel, solange keine Gewissheit besteht, im Sinne der Vorsorge zu der Maßnahme, die die größtmögliche Sicherheit bietet. Ein Fernsehbericht, auch wenn er eindrucksvoll ist, reicht mir nicht, um die Ansichten, die von einer Gefährdung durch einen einstürzenden Sarkophag ausgehen, zu widerlegen. Man darf nicht vergessen, dass in nur 100 Kilometern Entfernung knapp 4 Millionen Menschen im Ballungsraum Kiew leben. Eine Gefährdung der Menschen im Umkreis von Tschernobyl muss in jedem Falle vermieden werden.
Dass u.a. ausgerechnet die westliche Atomindustrie mit dem Bau des neuen Sarkophags beauftragt ist, sehe ich als hoch problematisch.
Auf jeden Fall teile ich uneingeschränkt die Ansicht, dass zu wenig für die Opfer der Tschernobyl-Katastrophe, darunter insbesondere auch die Liquidatoren getan wird.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Anton Hofreiter MdB