Frage an Anton Hofreiter von Maxi C. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Dr. Hofreiter,
Feldkirchen beheimatet EU-Zentralen multinationaler Unternehmen.
Doch der S-Bahnhof ist baufällig.
Wann erhalten wir endlich in Feldkirchen eine akzeptable S-Bahnhoflösung, welche auch Müttern mit Kinderwagen und Behinderten im Rollstuhl die Nutzung des MVG ermöglicht.
Mit freundlichen Grüßen
M. Carlo
Sehr geehrte Frau oder Herr Carlo,
die Barrierefreiheit der S-Bahnhöfe im MVV-Gebiet ist ein altes Leid. Ich erinnere mich an die Anfangszeit meines politischen Engagements vor über 25 Jahren, schon damals haben wir Unterschriften gesammelt für den barrierefreien Ausbau einzelner S-Bahnhöfe im Landkreis München. Zuständig ist die grundsätzlich die Bahn, die Bahnhöfe und Bahnsteige sind ihr Eigentum.
Betrachtet man alle Bahnhöfe im MVV-Gebiet, ist die Bahn nicht gänzlich untätig. Viele Stationen wurden nach und nach saniert und dabei auch z.B. mit Aufzügen ausgestattet. Letztes Jahr wurde beispielsweise der Bahnhof in Oberschleißheim, ebenfalls Landkreis München, komplett neu gestaltet: barrierefrei, mit Aufzügen, Sehbehindertenleiteinrichtungen und allem drum und dran. Auch die Oberschleißheimer haben trotz Altenheim, Behindertenwerkstätten etc. viel zu lange warten müssen, Unterschriften gesammelt, Protestdemos organisiert, die Bürgermeisterin hat bei der Bahn gedrängelt usw. usf.
Dennoch stimme ich Ihnen zu: die Modernisierung der Bahnhöfe geht viel zu langsam. Viele Hunderttausend tägliche Pendler in der S-Bahn München müssten es der Bahn wert sein, mehr und schneller in die Bahnhöfe im Landkreis München zu investieren. Letztendlich liegt dies jedoch im Ermessen des Unternehmens Deutsche Bahn AG.
Für den konkreten Fall in Feldkirchen empfehle ich, auch auf die Gemeindeverwaltung und den Bürgermeister Druck auszuüben. Auch wenn die Gemeinde direkt nicht handeln kann, so kann sie dennoch auf die Bahn Druck ausüben, in den Investitionsplänen der Bahn weiter nach vorne zu kommen. Je nach finanzieller Lage der Gemeinde könnte auch eine finanzielle Beteiligung am Umbau zu erwägen sein, um dadurch einen früheren Baubeginn durch die Bahn zu erwirken. Beispielsweise kann eine solche Kooperation sinnvoll sein, falls ohnehin an angrenzenden Gemeindeflächen, Bahnhofsvorplatz oder ähnlichem Maßnahmen anstehen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Toni Hofreiter MdB