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Antje Blumenthal
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Frage von Barbara U. •

Frage an Antje Blumenthal von Barbara U. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Blumenthal

Wenn die Bundesfamilienministerin meint, dass das Jugendschutzgesetz ein zahnloser Tiger sei, haben dann nicht die Politiker schlechte Arbeit geleistet und sollte man dann nicht schnellstens nachbessern?

Frau v.d.L. hat selbst Kinder. Würde sie auch Ihre Kinder in dem Alter als Testkäufer zur Verfügung stellen?

Sie will, dass Jugendliche kurzfristig in die Rolle eines Erwachsenen schlüpfen, weil Politiker unfähig sind, ihre eigenen Gesetze so zu gestalten, dass sie auch überwacht/kontrolliert werden können?
Wer schützt diese "Kontrolleure" vor eventuellen Bedrohungen?
Wer gibt uns die Gewissheit, dass diese "Kontrolleure" nicht irgendwann käuflich oder erpressbar werden?
Wie naiv muss man sein, um zu hoffen, dass diese Jugendlichen nie über bestimmte Filme/Spiele mit Gleichaltrigen sprechen?
Der Reiz, gerade diese Spiele zu besitzen, wird zunehmen.

Gewaltvideos und –spiele werden über das Internet und persönlich untereinander getauscht.
Wenn man die Rechner heimlich durchsuchen will, dann ist es das kleinste Problem, einen 2. Rechner nur für Spiele zu benutzen, der ohne Internet- Zugang ist.

Wenn Zigaretten u. Alkohol von Jugendlichen an Tankstellen gekauft werden, so ziehen Sie doch die Videobänder ein. Die meisten Tankstellen sind doch videoüberwacht, oder lassen Sie den Verkauf nur noch über Automaten zu.

Minderjährige sind beschränkt geschäftsfähig und das ist auch gut so. Wer Jugendliche vor unliebsamen Einflüssen schützen will, muß mehr in Jugendfreizeiteinrichtungen investieren, die werktags bis 24 Uhr und vor allem auch an Wochenenden geöffnet sind.

Ich hoffe, Sie tragen dazu bei, dass diese Idee schnellstens begraben wird.

B. Uduwerella

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Uduwerella,

herzlichen Dank für Ihre Frage. Ich bin nicht der Ansicht, dass die Politik schlechte Arbeit beim Jugendmedienschutz geleistet hat. Ganz im Gegenteil: Mit den geplanten Verbesserungen reagieren wir auf aktuelle gesellschaftliche und technische Entwicklungen und passen den Jugendmedienschutz daran an. Das Hans-Bredow-Institut für Medienforschung hat dazu eine erste umfangreiche wissenschaftliche Evaluation des Jugendmedienschutzes vorgelegt, die auch etliche Handlungsempfehlungen an die Politik beinhaltet. Eine weitere wird gegen Ende des Jahres erwartet.

Derzeit prüfen wir diesen Bericht genau und werden unsere politischen Vorschläge daran sowie an der weiteren Evaluation orientieren. Dazu gehört ebenfalls die genaue Prüfung der Möglichkeit, Jugendliche Testkäufe durchführen zu lassen.

Klar ist für mich, dass pauschale Verbote uns nicht weiterbringen, so dass wir insbesondere die Vollzugsmöglichkeiten stärken müssen. Wie genau das geschehen kann, darüber diskutieren wir zur Zeit intensiv.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre
Antje Blumenthal