Frage an Annette Watermann-Krass von Wolfgang M. bezüglich Verkehr
Was gedenken Sie zu tun gegen die maroden Straßen?
Sehr geehrter Herr Müller,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich teile die Ansicht, dass ein intaktes Straßennetz Voraussetzung für einen starken Wirtschaftsstandort und den Erhalt und Ausbau von Arbeitsplätzen ist. Für die Instandhaltung der Straßen in NRW müssen die erforderlichen Mittel bereitgestellt werden, um den anhaltende Substanzverlust aufzuhalten. Dazu gehört allerdings auch eine gerechte Verteilung der vom Bund bereitgestellten Gelder für die Bundes- und Bundesfernstraßen.
Für mich gilt der Grundsatz „Erhalt vor Neubau“. Neubauvorhaben sollen schwerpunktmäßig da realisiert werden, wo wichtige Lückenschlüsse und Maßnahmen zur Optimierung des bereits vorhandenen Verkehrsnetzes, wie zum Beispiel Engpassbeseitigung, erforderlich sind.
Die Bürgerbeteiligung im Rahmen von Planungsverfahren soll ausgeweitet werden. Eine ehrliche und realistische Verkehrsplanung mit verstärkter Bürgerbeteiligung erhöht aus meiner Sicht die gesellschaftliche Akzeptanz von Verkehrsinfrastrukturprojekten. Dafür müssen auch Planungsprozesse schneller zum Abschluss gebracht werden können.
Ein weiterer Aspekt: Der Ausbau des schienengebundenen Güterverkehrs, der dringend notwendig ist, trägt zur Entlastung des Straßennetzes bei. Zudem sollen Fußgänger und Radfahrer über den im Februar 2012 von der Landesregierung beschlossenen „Aktionsplan Nahmobilität“ gefördert werden. Ein Zitat aus der lesenswerten Broschüre zum Aktionsplan: „Nahmobilität entlastet die Städte von überbordendem Kfz- Verkehr, schafft Freiräume, stärkt die Lebensqualität und unterstützt das Leitbild „Stadt als Lebens- und Bewegungsraum“. Bedenkt man, dass 50 % des Autoverkehrs kurze Strecken bis 5 km sind, ließen sich viele dieser kurzen Wege problemlos mit dem Fahrrad oder zu Fuß abwickeln.“
Mit freundlichen Grüßen
Annette Watermann-Krass