Frage an Annette Schuler von thomas k. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
hallo noch einmal
meine meinung zur videoüberwachung: grundsätzlich lehne ich die videoüberwachung öffentlicher plätze ab, ja eigentlich sogar videoüberwachung im allgemeinen. ich halte es auch überhaupt für sehr bedenklich, wenn eine gesellschaft sich selbst so wenig traut, dass sie sich nur mittels ständiger selbstbeobachtung ein gefühl von sicherheit verschaffen kann. zudem ist diese sicherheit ja auch trügerisch. kameras zeichnen zwar verbrechen auf, verhindern sie aber nicht. darin liegt wiederum auch eine hoffnung: es ist zwar ohne weiteres möglich ein ganzes land flächendeckend mit kameras zu überwachen, jedoch kann wohl kein apparat jemals die sintflut gespeicherter bildinformationen auswerten. welcher mensch wird sich jemals all den mist anschauen, der da so zusammenkommt? solange also die elektronische verarbeitung von bildinformationen nicht erheblich weiterentwickelt wird, ermöglichen videoaufzeichnungen lediglich ein "sich später ansehen was man doch nicht mehr verhindern kann". persönlichkeitsrechte bleiben somit für viele, wenn auch nicht rechtlich, so doch faktisch, gewahrt.
also kurz und bündig: meiner meinung nach bringt die ganze überwachung nichts ausser einem falschen gefühl der sicherheit und führt im schlimmsten fall noch dazu, dass wir uns demnächst alle für filmstars halten, was dann wahrscheinlich den tod des deutschen kinos herbeiführen wird. - schade drum
soweit so gut
mit nochmals freundlichsten grüßen
ihr thomas kettel
Sehr geehrter Herr Kettel,
vielen Dank für diese Stellungnahme!
Sie sprechen mir aus dem Herzen .
Mit freundlichen Grüßen
Annette Schuler