Frage an Annette Schavan von Heinrich S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Dr. Schavan,
ich will es vorweg klarstellen: ich bin kein Freund der CDU/CSU. Dennoch missfällt mir die aktuelle Debatte um Ihren möglichen Rücktritt überhaupt nicht. Wenn ich es recht sehe, so gibt es eine Entscheidung der Uni Düsseldorf, die aber nicht von allen Seiten als korrekt angesehen wird. Und da gibt es Ihre Darstellung - von der ich unterstelle, dass Sie keine Taktik ist, sondern Ihre wirkliche Meinung widerspiegelt- , dass die Entscheidung der Uni nicht gerechtfertigt ist und dass Sie gegen die Aberkennung des Doktortitel klagen werden. Die Sache ist also offen und es gibt - aus meiner Sicht - derzeit für Sie keinen Grund für einen Rücktritt. Ich nehme Ihren Einwand ernst und hoffe sehr, dass Sie den Anfeindungen und dem Druck, der jetzt aufgebaut wird, widerstehen können.
ich bin allerdings davon überzeugt, dass Druck auf Sie nicht nur von Ihren politischen Gegner, sondern auch aus der eigenen Partei aufgebaut wird. Vermutlich können/dürfen/wollen Sie meine Frage überhaupt nicht beantworten, ich stelle sie dennoch: rechtfertigt Parteidisziplin einen Schritt, der bei sachlicher Betrachtung keine Grundlage hat?
Sehr geehrter Herr Schuster,
in solchen Situationen gilt für mich die Überzeugung, zunächst das Land, dann die Partei und dann ich selbst. Wenn eine Forschungsministerin gegen eine Universität klagt, so wird das unweigerlich zur Belastung für das eigene Ministerium, die Bundesregierung und die CDU. Deshalb fand ich den Zeitpunkt für einen Rücktritt richtig.
Seien Sie herzlich und mit guten Wünschen gegrüßt.
Ihre Annette Schavan
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