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Annette Schavan
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Frage von randy s. •

Frage an Annette Schavan von randy s. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Schavan,

Bildung für alle, lebenslanges Lernen und Leistung lohnt sich -€“ das sind die Prinzipien, die man/frau oft von der schwarzgelben Koalition hört. Angesichts von prominenten Persönlichkeiten, die für einen Werbespot oder einen Einstündigen Vortrag astronomisch hohe Summen erhalten, ist in den Augen des Bürgers das Prinzip "Angebot und Nachfrage regeln den Preis" schon längst in eine soziale Schieflage abgedriftet.

Und trotz angeblichem Fachkräftemangel arbeiten viele Fachkräfte auf 400-Euro-Basis als Taxifahrer oder Produktionshelfer.

Daher an Sie die Frage: was bringt einem heute noch eine gute Ausbildung oder ein Studium, wenn es dafür in vielen Branchen trotz groߟer Anstrengung nur einen Lohn am Rande des Existenzminimums
gibt?

Ist es nicht ein Armutszeugnis für die Bildungspolitik, wenn gut ausgebildete Menschen nach dem Studium ein Zick-Zack-Lebenslauf droht, da Jobs oft nur auf 12 Monate befristet sind und es bei der Stellensuche nur noch ein Glücks- bzw. Vitamin-B-Spiel zu sein scheint?

Der Jugend droht trotz hoher Qualifikation ein Bewerbermarathon bzw. dauerhaft eine brüchige €žErwerbsbiographie€œ.

Frage an Sie: Ist daran nur der Globalisierungsdruck bzw. der hohe Erfolgsdruck auf den internationalen Märkten schuld oder hat die Regierung zu wenig tragfähige Zukunftsperspektiven für die Jungen entwickelt?

Am heftigen "Talent of war" der Personalabteilungen in den Firmen gehen die jungen Menschen oft zu Grunde. Was tun Sie dagegen? Wie sehen Ihre Jobalternativen für Menschen aus, die auf dem 1. Arbeitsmarkt keine Chancen haben? Die den permanenten Erfolgsdruck nicht aushalten können? Die müde von den zermürbenden Machtspielchen in der heutigen Firmenkultur sind? Die nicht bis zur "Rente mit 67" als Produktionshelfer arbeiten können? Die mit dem technischen Fortschritt schon längst überfordert sind?

Frage: Wo sind die einfachen Jobs und wie könnten diese Ihrer Meinung nach aussehen?

Viele Grüߟe

randy scholz

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau oder sehr geehrter Herr Scholz,

vielen Dank für Ihre Frage vom 4. November 2012.

Beim Fachkräftemangel handelt es sich um eine Entwicklung, die auf Grund des demographischen Wandels und der Veränderungen in der Arbeitswelt für die Zukunft absehbar ist. Bei bestimmten Berufsgruppen (Gesundheitsberufe und technische Berufe) und in einigen Regionen in Deutschland ist der Fachkräftemangel bereits heute festzustellen. Von der Sicherung des Fachkräftebedarfs hängt wesentlich die wirtschaftliche und soziale Zukunft unseres Landes ab.

Um den Fachkräftebedarf zukünftig decken zu können, ist es wichtig, junge Leute zu qualifizieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat dafür die Initiative „Abschluss und Anschluss - Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss“ ins Leben gerufen. Dabei werden die jungen Frauen und Männer intensiv bei ihrer Berufsorientierung begleitet und beraten. Gemeinsam mit vielen gesellschaftlichen Kräften entwickelt die Bundesregierung Konzepte gegen den Fachkräftemangel sowie Zukunftsperspektiven für junge Menschen.

So hat sich zum Beispiel die Situation auf dem Ausbildungsmarkt deutlich entspannt: In 2011 wurden 70.000 neue Ausbildungsplätze geschaffen. Wir ermutigen junge Menschen, ein Hochschulstudium aufzunehmen, und sorgen mit dem Hochschulpakt dafür, dass trotz doppelter Abiturjahrgänge und ausgesetzter Wehrpflicht genügend Studienplätze zur Verfügung stehen. Ein Hochschulstudium zahlt sich auch individuell aus: die Erwerbslosenquote für Personen mit tertiärem Bildungsabschluss ist seit vielen Jahren deutlich niedriger als die allgemeine Quote.

Seien Sie herzlich und mit guten Wünschen gegrüßt.

Ihre Annette Schavan