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Annette Schavan
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Frage von Jochen S. •

Frage an Annette Schavan von Jochen S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Schavan

Einerseits klagt man in Deutschland über einen Fachkräftemangel und andererseits gibt es zu wenig Studienplätze für Masterabschlüsse.
Offenbar hat der Staat zu wenig Geld für Ausgaben in Bildung und Forschung oder haben Sie als Bildungsministerin noch eine andere Erklärung für dieses Paradoxon ?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Seelig,

vielen Dank für Ihre Frage vom 21. Oktober 2012. Bund und Länder haben im Jahr 2007 den Hochschulpakt 2020 beschlossen, um angesichts steigender Studiennachfrage ein bedarfsgerechtes Studienangebot zu gewährleisten. In den Jahren 2011 bis 2015 (sogenannte zweite Phase des Hochschulpakts) wird der Bund knapp fünf Milliarden Euro investieren, damit im Vergleich zum Jahr 2005 etwa 325.000 junge Menschen zusätzlich ein Studium aufnehmen können. Durch den Hochschulpakt werden auch zusätzliche Masterstudienplätze finanziert. Bund und Länder werden die Entwicklungen bei der gestuften Studienstruktur genau verfolgen und ihre Erkenntnisse bei der Gestaltung der dritten Phase des Hochschulpakts berücksichtigen. Dies betrifft auch die Entwicklung der Kapazitäten in Masterstudiengängen.

Erhebungen der Länder haben ergeben, dass gegenwärtig bundesweit ausreichend Masterstudienplätze zur Verfügung stehen. Die Kultusministerkonferenz hat erstmals im Wintersemester 2010/2011 die Anzahl der Masterstudiengänge mit einer örtlichen Zulassungsbeschränkung sowie die Anzahl der möglichen Plätze erhoben. Die Erhebung ergab, dass von 32.135 örtlich zulassungsbeschränkten Masterstudienplätzen nach Ende aller Nachrückverfahren 6.258 Studienplätze unbesetzt blieben. Im Wintersemester 2011/2012 blieben 5.327 von 36.442 Studienplätzen unbesetzt.

Dennoch wird es nicht immer möglich sein, dass jede beziehungsweise jeder Studierwillige einen Platz in dem Wunschfach und an dem Wunschort erhalten kann. Der Wettbewerb um einzelne Studiengänge oder an einzelnen Hochschulen kann trotz bundesweit ausreichender Kapazitäten dazu führen, dass nicht alle Bewerberinnen und Bewerber zum Zuge kommen. Die Studierenden sind hier gefragt, Offenheit zu beweisen - innerhalb Deutschlands und darüber hinaus. Der Übergang vom Bachelor- zum Masterstudium bietet in diesem Zusammenhang auch die Möglichkeit einer räumlichen oder inhaltlichen Neuorientierung.

Seien Sie herzlich und mit guten Wünschen gegrüßt.
Ihre Annette Schavan