Portrait von Annette Schavan
Annette Schavan
CDU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Annette Schavan zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Christopher S. •

Frage an Annette Schavan von Christopher S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Prof. Schavan,

schon länger habe ich mit dem Gedanken gespielt in den Bildungssektor zu gehen. Dabei stand jedoch immer die Überlegung im Vordergrund, dass ich vermute, dass der Job eines Lehrers schnell eintönig werden könnte (durch Erfahrungen die man als Schüler gemacht hat). Gleichzeitig habe ich aber im Rahmen meines Studiums und meiner Arbeit nun gesehen, dass sich die Schulbildung immer mehr von den Anforderungen dem Stoff auf höheren Bildungswegen entfert.
Da ich mir nicht vorstellen kann, dass ich der einzige Mensch bin, der dies so sieht, wollte ich sie Fragen, warum es Seiteneinsteigern so schwer gemacht wird, oder nicht auch eine einfache Regelung für Teilzeit (bzw Ehrenamtliche) Lehrer gefunden wird. Immer wieder hört man von Lehrermangel und mittelmäßigem Abschneinen in Bildungsvergleichen, gleichzeit wird aber meines Erachtens auf das große Potential von Teilzeit (bzw Ehrenamtliche) Lehrern verzichtet.
Hiermit meine ich die Möglichkeit (natürlich nach entsprechenden Vorkursen in Didaktik), dass Menschen, die in einem festen Job arbeiten, nebenbei (ggf. ehrenamtlich) Schüler unterrichten.
Diese wären in ihrem Fach nicht nur mehr am Puls der Zeit (durch die Arbeit gestützt) sondern sicherlich sehr motiviert (ehrenamtlich). Gleichzeitig wäre es leichter den Lehrermangel zu vermeiden, und würde sicherlich viele Menschen für eine Karriere im Bildungsbereich begeistern können.
Gleichzeitit wäre eine einfachere Möglichkeit für einen Seitenenstieg geschaffen.
Gibt es einen Grund, warum auf solche Möglichkeiten verzichtet wird?

MIt freundlichen Grüßen
Christopher Schildt

Portrait von Annette Schavan
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schildt,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich freue mich, dass Sie sich im Bildungsbereich engagieren möchten. Auch ich finde, dass der Lehrerberuf zu den schönsten und wichtigsten überhaupt gehört. Immerhin geht es darum, jungen Menschen auf dem Weg in die Gesellschaft und den späteren Beruf - natürlich gemeinsam mit den Eltern - das nötige Rüstzeug mitzugeben. Auch deshalb habe ich vor einiger Zeit den Vorschlag für eine "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" unterbreitet, deren Einzelheiten derzeit mit den Ländern verhandelt werden.

Ihre spezielle Frage fällt dagegen ausschließlich in die Zuständigkeit der Länder. Deshalb empfehle ich Ihnen, sich entweder an das Kultusministerium in Stuttgart zu wenden oder aber das Sekretariat der Kultusministerkonferenz. Das Thema "Seiteneinsteiger" wird in der Tat immer wieder diskutiert, beispielsweise im Berufsschulbereich, wo es in der Vergangenheit regelmäßig Bewerbermangel gab. Allerdings bezogen sich diese Diskussionen immer auf eine hauptamtliche Tätigkeit, bei der man natürlich neben den rein fachlichen auch die pädagogischen Kompetenzen berücksichtigen muss.

Inwieweit eine ehrenamtliche Tätigkeit in der Schule überhaupt möglich wäre, kann ich mit Blick auf das oben Gesagte nicht beurteilen. Ich denke aber, dass ein entsprechendes, die Schule begleitendes Engagement ebenfalls ein guter Weg wäre. So setzen wir etwa bei unserer Förderinitiative "Kultur macht stark - Bündnisse für Bildung" gerade auf solche Kooperationen von außerschulischen Akteuren mit den Schulen. Im Moment läuft die Auswahl der Projekte, die künftig gefördert werden. Sicher gibt es aber unabhängig davon auch in Ihrer Region Möglichkeiten, sich in dieser Weise einzubringen.

Seien Sie herzlich und mit guten Wünschen gegrüßt.

Ihre Annette Schavan