Frage an Annette Schavan von Stephan L. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Prof Schavan,
wie ich heute aus der Internetseite des Deutschlandfunk erfahren habe, führen Sie mit ihrem spanischen Amtkollegen die deutsch- spanische Ausbildungskonferenz mit dem Ziel, spanische Jugendliche hier in Deutschland einen Ausbildungsplatz anzubieten. Meine Frage hierzu: Wie passt dieses Vorhaben wenn zeitgleich in Deutschland jedes Jahr ca. 300.000 Jugendliche keinen Ausbildungsplatz bekommen? Halten Sie es für denkbar, falls diese möglicherweise
unzureichend für eine Ausbildung qualifiziert sind das diejenigen Schulabsolventen vorrangig
nachqualifiziert werden anstatt neuerdings spanische Jugendliche aus Spanien zu holen?
Über eine ausführliche Antwort von Ihnen würde ich mich sehr freuen und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Stephan Luckaßen
Sehr geehrter Herr Luckaßen,
vielen Dank für Ihre Nachricht vom 14. Juli 2012.
Im Mittelpunkt der Deutsch-Spanischen Ausbildungskonferenz mit führenden Vertretern von Unternehmen, Bildungsanbietern, Kammern und Gewerkschaften, auf die Sie sich beziehen, standen konkrete Maßnahmen gegen die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien vor dem Hintergrund der guten deutschen Erfahrungen mit dem dualen System. Mit der Kooperation sollen ein enger Erfahrungs- und Expertenaustausch zum Berufsbildungssystem sowie Maßnahmen zur Unterstützung der Mobilität von Auszubildenden initiiert werden. Insbesondere sollen deutsche und spanische Unternehmen beim Aufbau einer am dualen System orientierten Ausbildung in Spanien eng zusammenarbeiten.
Der Ausbildungsmarkt in Deutschland hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt. So gab es zum Ende des letzten Vermittlungsjahres bundesweit knapp 30.000 freie Lehrstellen, denen etwa 11.000 unversorgte Bewerber gegenüberstanden, wobei es hier nach Branchen und Regionen zum Teil durchaus noch Unterschiede gibt.
Seien Sie herzlich und mit guten Wünschen gegrüßt.
Ihre Annette Schavan