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Annette Schavan
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Frage von Peggy G. •

Frage an Annette Schavan von Peggy G. bezüglich Frauen

Sehr geehrte Frau Schavan,

wenn ich lese, dass in Deutschland Fachkräftemangel herrscht, werde ich unheimlich wütend. Ich bin Abiturientin mit abgeschlossener Berufsausbildung. Und trotz stetiger Bemühungen und hervorragender Zeugnisse finde ich keine Anstellung. Als Hindernisgrund für die Arbeitsaufnahme oder gar die Aufnahme einer Umschulung in einem Beruf, der Fachkräfte dringend erfordert, werden mir immer wieder die unflexiblen Betreuungszeiten der hiesigen Kindertagesstätten genannt. (Aus diesem Grund wurde mir eine Umschulung zur Altenpflegerin abgelehnt!)

Ich bin Mutter eine 15 Monate alten Sohnes, engagiert, motiviert und möchte gern arbeiten! Darüber hinaus bin ich alleinerziehend und habe auch innerhalb der Familie keine Betreuungsmöglichkeiten die über die Kitazeiten (halb fünf!) hinausgehen. Eine Privatbetreuung ist aufgrund der strukturellen Gegebenheiten und der Kosten für mich ausgeschlossen.

Anstatt den Ausbildungs-und Fachkräftemangel durch den Zuzug spanischer Jugendlicher zu beheben, würde ich mir wünschen, alleinerziehenden Müttern unter die Arme zu greifen - und zwar vor allem durch gleitende Kitazeiten, die es einem ermöglichen, eine Tätigkeit aufzunehmen, die sich nicht auf Mini- / Teilzeitjobs beschränkt.
Unser Land diskutiert über sinkende Geburtenzahlen. Aber denjenigen, die sich für ein Kind entscheiden wird es unendlich schwer gemacht. Leider ist die Entscheidung für Familie in strukturschwachen Gebieten gleichbedeutend mit dem sozialen Abstieg.
Wo bleibt die Förderung für alleinerziehende Mütter, die sich nicht mit staatlicher Unterstützung zufrieden geben wollen, sondern selbst etwas leisten wollen?
Soll ich warten bis mein Kind mit 12 Jahren selbstständig genug ist, um allein zu Hause zu bleiben? Und so greift das Eine in das Andere. Die Arbeitslosigkeit wirkt sich auf meine Rentenbezüge aus usw.. Es ist schade, dass der Staat in dieser Hinsicht einfach furchtbar versagt.

Herzliche Grüße

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Gimper,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Im Mittelpunkt der Deutsch-Spanischen Ausbildungskonferenz mit führenden Vertretern von Unternehmen, Bildungsanbietern, Kammern und Gewerkschaften, auf die Sie sich beziehen, standen konkrete Maßnahmen gegen die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien vor dem Hintergrund der guten deutschen Erfahrungen mit dem dualen System. Mit der Kooperation sollen ein enger Erfahrungs- und Expertenaustausch zum Berufsbildungssystem sowie Maßnahmen zur Unterstützung der Mobilität von Auszubildenden initiiert werden. Deutsche und spanische Unternehmen sollen beim Aufbau einer am dualen System orientierten Ausbildung in Spanien eng zusammenarbeiten. Weitere Themen der Zusammenarbeit sind die Qualifizierung von Bildungspersonal und die Nutzung des EU-Bildungsprogramms „Lebenslanges Lernen“ für den Expertenaustausch. Darüber hinaus geht es darum, spanischen Jugendlichen Ausbildungsmöglichkeiten zu vermitteln, um ihnen so berufliche Perspektiven zu eröffnen und zugleich dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Was Ihre Kritik an den Kindertagesstätten in Ihrem Heimatort betrifft, so sind hier in erster Linie die Kommune und das Land Sachsen-Anhalt gefragt. Die Bundesregierung hat die Länder beim Ausbau der Betreuung unter Dreijähriger erheblich unterstützt - allein für die zusätzlichen Plätze mit vier Milliarden Euro. Jetzt kommt es darauf an, dies vor Ort umzusetzen und ein der Nachfrage entsprechendes Angebot zu entwickeln.

Seien Sie herzlich und mit guten Wünschen gegrüßt.
Ihre Annette Schavan