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Annette Schavan
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Frage von Angelika H. •

Frage an Annette Schavan von Angelika H. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Schavan,

durch die Schuldenkrise sprechen unsere Politiker viel von Europa, gar von einer Fiskal- und Wirtschaftsunion. Wie vereinbart sich die Idee einer einheitlichen Politik in der EU mit dem Problem in Deutschland, die Bildungspolitik endlich vom Förderalismus zu lösen, d.h. eine einheitliche Bildungspolitik mit Zentralabschlüssen wie Abitur u.a.zu schaffen? Seit vielen Jahren wünschen sich Kinder, Eltern und Großeltern ein einheitliches Schulsystem in Deutschland. Nichts passiert. Von den Arbeitnehmern wird Flexibilität verlangt. Leider fallen dann die Kinder bei Umzug in ein anderes Bundesland erst einmal in ein großes Loch, d.h. der Lehrplan/Schulbücher/Anforderungen sind ganz anders.

Mit freundlichen Grüßen
Angelika Hörner

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Hörner,

vielen Dank für Ihre Frage vom 30. Januar 2012.

Die Stärke des Föderalismus liegt darin, dass man auf regionale Besonderheiten besser reagieren kann. Das gilt auch für unser Bildungssystem. Außerdem ermöglicht der Föderalismus den Wettbewerb um das beste System. So haben die PISA-Studien beispielsweise regelmäßig gezeigt, dass die Leistungen unserer Schülerinnen und Schüler je nach Bundesland zum Teil erheblich variieren.

Sie haben aber Recht: Bildungsvielfalt darf Mobilität nicht behindern. Es geht um Transparenz und Vergleichbarkeit. Hierfür habe ich mich bereits während meiner Zeit als baden-württembergische Kultusministerin eingesetzt. Die Kultusministerkonferenz erarbeitet deshalb einheitliche Bildungsstandards, die diese Vergleichbarkeit verbessern sollen. Ähnliche Initiativen gibt es auch hinsichtlich der Abschlüsse. Es geht insgesamt also darum, die Stärken des Föderalismus zu festigen und ihn gleichzeitig den neuen Herausforderungen entsprechend weiterzuentwickeln.

Seien Sie herzlich und mit guten Wünschen gegrüßt.
Ihre Annette Schavan