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Annette Schavan
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Frage von Michael E. •

Frage an Annette Schavan von Michael E. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Schavan,

im Zuge der Abschaffung deutscher Diplomstudiengänge und der Einführung des Bachelor- und Mastersystems wurde auch von Ihrer Seite immer argumentiert, dass hierdurch die Abschlüsse vergleichbarer würden und ein internationaler Hochschulwechsel vereinfacht würde.

Wie kann es dann sein, dass es nach einem Jahr erfolgreichem Studium in Nijmegen nicht möglich ist, ins 3. Semester an einer Uni in Deutschland einzusteigen? Die Universitäten argumentieren, dass die Studieninhalte nicht übereinstimmen würden/unterschiedlich gewichtet und bewertet würden und deshalb nicht oder nur teilweise anerkannt werden könnten.

Ein Einstieg ins 2. Fachsemester (gerade Zahl = Sommersemester) wäre denkbar. Das würde allerdings bedeuten, ein volles Jahr zu verlieren, da im 1. Hj. 2012 in den Niederlanden bereits das zweite Studienjahr (4. Semster) abgeschlossen wird.

Wird hier nicht der Gedanke einer europäischen Harmonisierung ad absurdum geführt? Entspricht dieser Zustand Ihrer Vorstellung des europäischen Zusammenwachsens? Was gedenkt die Politik, was gedenlen Sie selbst als zuständige Ministerin zu tun, um diesen Missständen entgegen zu wirken?

Mit freundlichen Grüßen
Michael Ebbert

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Ebbert,

vielen Dank für Ihre Frage vom 14. September 2011.

Mit der Schaffung eines europäischen Hochschulraumes soll in der Tat eine bessere Vergleichbarkeit und Transparenz der Studienabschlüsse auf nationaler wie internationaler Ebene gewährleistet werden. Die bereits 2007 in Kraft getretene "Lissabon-Konvention" enthält dazu entsprechende Regelungen. Ich bedauere, dass in Ihrem Fall offenbar Schwierigkeiten mit der gegenseitigen Anerkennung von Studienleistungen bestehen. Eine direkte Einflussnahme durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung ist wegen der Hochschulautonomie jedoch nicht möglich. Allerdings bemühen wir uns gemeinsam mit den übrigen Akteuren insgesamt um mehr Vergleichbarkeit. Hierzu dient nicht zuletzt die "Bologna-Konferenz", zu der ich einmal im Jahr alle Verantwortlichen einlade.

Seien Sie herzlich und mit guten Wünschen gegrüßt.

Ihre Annette Schavan