Frage an Annette Schavan von Thomas F. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Frau Schavan,
bereits vor Einführung der Gemeinschaftswährung "Euro" warnten Fachleute vor den massiven Verwerfungen innerhalb der EU. Doch die Politiker, welche sich für zu intelligent hielten, daß sie meinten, den Souverain nicht befragen zu müssen, wußten es besser. Heute sind genau die Zustände eingetreten, vor welchen Hankel, Starbatty, Schachtschneider, Nölling und Gauweiler warnten (um nur einige zu nennen). Das Märchen von der stabilen Währung, Frieden und Wohlstand für alle hat sich erledigt. Wie weit wollen Sie noch gehen, um eine ungewollte und ungeliebte Währung zu retten? Würden Sie hierfür das deutsche Volk in Regress nehmen? Hat eine Währung dem Menschen oder der Mensch der Währung zu dienen?
Viele Grüße
Thomas Fischer
Sehr geehrter Herr Fischer,
vielen Dank für Ihre Frage vom 23. August 2011.
Deutschland ist eine Exportnation, die die Gemeinschaftswährung braucht. Deutschland profitiert vom Euro, weil er für Wachstum und Arbeitsplätze sorgt. In der gegenwärtigen Situation wird deutlich, dass Europa insgesamt stabiler werden muss. Immer höhere Schulden gefährden den Euro. Deshalb ist es die Aufgabe unserer Generation, heute an einer politischen Union zu arbeiten. Europa braucht gemeinsame Standards und ein klares Regelwerk. Dazu gehört die Schuldenbremse, die in allen Euro-Ländern eingeführt werden muss. Dazu gehört auch, dass Länder, die dauerhaft zu hohe Schulden machen, mit einfacher Mehrheit der 27 EU-Mitgliedstaaten sanktioniert werden. Der konsequente Abbau der Staatsschulden ist die einzige Möglichkeit, um Europa insgesamt stabiler zu machen.
Seien Sie herzlich und mit guten Wünschen gegrüßt.
Ihre Annette Schavan