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Frage von Dr.med. Peter K. •

Frage an Annette Schavan von Dr.med. Peter K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Prof. Schavan,

in den nächsten Tagen steht die Abstimmung zur Präimplantationsdiagnostik an.

Als Pränataldiagnostiker (mit Schwerpunktbezeichnung der Ärztekammer) aus der Universitätsmedizin möchte ich folgende Anfrage an Sie richten:

Darf ich fragen, ob Sie das Leben eines Menschen für unverfügbar halten - auch an seinem biologischem Anfang - wenn er keine Bedrohung für einen anderen darstellt?

Konkret: Werden Sie für die Unverfügbarkeit des Menschen - in dem Fall menschlichen Embryos - auch gegenüber der sog. Präimplantationsdiagnostik stimmen? Ein Konflikt mit der Schwangeren kann hier nicht vorliegen, da die Patientin zum Zeitpunkt einer PID eben nicht schwanger ist, sondern die Selektionsmöglichkeit bewußt herbei geführt wird.

Wie Sie wissen, haben die letzten 20 Jahre der Pränataldiagostik uns gezeigt, daß sich sog. "Ausnahmeregelungen" in keiner Weise aufrechterhalten lassen. Es führt automatisch dazu, daß diejenigen, die nicht in dieser Ausnahmeregelung erfaßt sind, auf Gleichbehandlung klagen.

Es gibt daher dieses Mal keinen "Dritten Weg". Entweder Verfügbarkeit oder Nicht-Verfügbarkeit des Embryos gegenüber der Präimplantationsdiagnostik und Selektion.

Über den menschlichen Status des Embryos an sich besteht kein Zweifel, so daß ich mir hierzu weitere Ausführungen erspare.

Ich sehe Sie als kompetente Wissenschaftlerin, Bundesministerin und stellvertretende Vorsitzende der CDU mit entsprechendem Programm und setze daher hohe Erwartungen in Sie.

Daher frage ich: Kann ich davon ausgehen, daß Sie mit Ihrem Abstimmungsverhalten die Unverfügbarkeit des Embryos gegenüber PID und Selektion dokumentieren werden?

Mit freundlichen Grüßen

Dr.med. Peter Kern
Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin

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Antwort von
CDU

Verehrter Herr Dr. Kern,

Sie haben mir über abgeordnetenwatch geschrieben und mich über Ihre Position zur Präimplantationsdiagnostik informiert. Herzlichen Dank dafür. Ihre Position deckt sich mit meiner Überzeugung. Deshalb werde ich dem Gesetzentwurf zustimmen, der ein Verbot der PID vorsieht.

Seien Sie herzlich und mit guten Wünschen gegrüßt.
Ihre Annette Schavan