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Frage von Manuela W. •

Frage an Annette Schavan von Manuela W. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Schavan,

Meine Frage: Warum wird hier die alleinige Schuld Herrn zu Guttenberg gegeben? Und warum empört sich jetzt die Wissenschaft, dass er diesen Titel bekommen hat?

Wenn die Universität Bayreuth bei der Überprüfung der Arbeit und der Disputation die nötige Sorgfalt walten hätte lassen, dann hätte der Doktorgrad niemals verliehen weden dürfen und schon gar nicht mit summa cum laude.

Die Ausssage von Herrn Prof. Lepsius: Man ist einem Betrüger aufgesessen, der das Vertrauen der Professoren missbraucht hat - heißt doch im Umkehrschluss:

Wenn jenand vertrauenswürdig ist, also einen guten Namen hat, oder die entsprechenden Beziehungen, dann hat er schon ein gewisses Vertrauen und man schaut sich die eigentliche Arbeit nicht mehr richtig an. Und in dem Fall steht nicht die wissenschaftliche Arbeit, sondern der Namen oder die Person im Vordergrund. Seine Aussage ist meiner Meinung ein Eigentor!

Das ist der eigentliche Skandal.

Und Ihre Aussage "sie schämen sich nicht nur heimlich dafür" müsste sich doch auch auf die Arbeit der Gutachter beziehen oder nicht?

Bitte verweisen Sie nicht wieder auf Ihr Interview- denn darin ist diese Frage weder gestellt noch beantwortet worden.

Außerdem haben jetzt! alle sofort erkannt, dass die Arbeit aufgrund der abgeschriebenen Seiten sich mehrmals im "Stil" ändert Warum ist das damals nicht aufgefallen? Bei einer Disseration wird auch gerade der Stil bewertet. Daneben bietet doch die Disputation eine gute Möglichkeit zu erkennen, ob sich der Schreiber wirklich mit dem Thema beschäftigt hat und die Arbeit auch von ihm stammt.
Das alles deutet auf eine sehr schluderhafte Prüfung hin. Wenn die Prüfung sorgfältig erfolgt wäre, wäre viel Schaden für alle erspart geblieben.

Ich bin gespannt, ob ich eine Antwort auf meine vielen Fragen bekomme oder ob auch Sie unangenehmen Fragestellungen durch Ignoranz Ihrer Wähler (die braucht man nur für ihre Stimme) aus dem Weg gehen.

Manuela Wagner

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Wagner,

die Regelung von Standards zur Sicherung der Qualität wissenschaftlicher Arbeit ist zuallererst eine Angelegenheit der Wissenschaft selbst. So hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft bereits 1998 "Vorschläge zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis" verabschiedet. Diese gilt es konsequent einzuhalten. Im aktuellen Fall ist deshalb die Universität Bayreuth gefordert, die Entwicklung aufzuarbeiten und zu bewerten. Dabei werden sicherlich auch die von Ihnen genannten Aspekte zu berücksichtigen sein.

Seien Sie herzlich und mit guten Wünschen gegrüßt.
Ihre Annette Schavan