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Annette Schavan
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Frage von Thomas S. •

Frage an Annette Schavan von Thomas S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Dr. Schavan,

mit der Guttenberg-Affäre sind große Defizite in der deutschen Wissenschaftslandschaft deutlich geworden. Statt sich diesen Defiziten anzunehmen glauben jedoch viele Wissenschaftler mit dem Rücktritt des Ministers Guttenberg wären diese Themen erledigt und versuchen die eigentlichen Probleme zu übergehen.

Wie wollen sie als inzwischen langjährige Bildungsministerin diese Probleme endlich angreifen?
Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für Peter Häberle, Professor mag ich Ihn gar nicht nennen, der sich wohl weder als "Doktorvater" mit der Arbeit beschäftigt hat und diese wohl jetzt auch nach dem auftauchen der Plagiatsvorwürfe zum ersten Mal las?
Welche Konsequenzen ergeben sich für die Zweit- und Drittkorrekteure, die meines Wissen bei einer summa cum laude - Vergabe zwingend nötig sind?
Wie kann man kontrollieren ob in einer Verteidigungspromotion wirklich tief gebohrt wurde, das war ja bei Guttenberg wohl auch nicht der Fall?
Wie kann man sicherstellen dass nicht die meisten Doktoranden als billige Arbeitskräfte für den Professor missbraucht - und wenige "Summa-cum-Laude" Typen ohne weitere Arbeit durchgewinkt werden?
Müsste nicht ein Professor in der Regel, wie ich es von anderen Dissertationen kenne, diese Arbeit in der Entstehung begleiten und hinweise auf Fehler, fehlendes, überflüssiges hinweisen?

Für eine Antwort und Taten die diese Probleme lösen wäre ich dankbar!

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schmidt,

vielen Dank für Ihre Frage vom 3. März 2011.

Die Regelung von Standards zur Sicherung der Qualität wissenschaftlicher Arbeit ist zuallererst eine Angelegenheit der Wissenschaft selbst. Aus diesem Grund hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft 1998 "Vorschläge zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis" verabschiedet. Diese gilt es konsequent einzuhalten.

Im aktuellen Fall ist deshalb die Universität Bayreuth gefordert, die Entwicklung aufzuarbeiten und zu bewerten.

Darüber hinaus werde ich gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz, Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner, Gespräche mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Wissenschaftsrat und der Hochschulrektorenkonferenz führen, wie durch zusätzliche qualitätssichernde Maßnahmen in Verantwortung der Wissenschaft die Einhaltung guter wissenschaftlicher Praxis weiter verbessert werden kann.

Seien Sie herzlich und mit guten Wünschen gegrüßt.
Ihre Annette Schavan