Frage an Annette Schavan von Angelika H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Prof.Dr. Schavan,
auch Sie tragen einen Doktortitel und werden sicherlich auch aus eigenem Interesse die Diskussion im Bundestag und in der Öffentlichkeit um Herrn Guttenberg und seinen erschlichenen Dr. verfolgen. Jeder, der in seinem Leben einmal eine Fach/Dipl.- oder Doktorarbeit schreiben mußte, weiß, welch enorme Anstrengung dies ist und welche Anforderungen dahinter stehen. Nun wird in den Medien, wie gestern abend in "Hart aber fair" im ARD gemeint, die Masse der Bevölkerung stehe zu Herrn Guttenberg als Minister. Besonders der Vertreter der BILD-Zeitung, welcher mit in der Sendung saß, behauptete dies mehrmals und heute am 24.2.2011 veröffentlichte die "BILD" eine 87 %ige Zustimmung der Leser zum Verbleib des Verteidigungsministers Guttenberg im Amt. Gleichzeitig lese ich gestern in der "Financial Times Deutschland",: "... das Bundesministerium der Verteidigung plant eine groß angelegte Werbekampagne für die Bundeswehr in den Springer-Blättern Bild und Bild am Sonntag, sowie deren Online-Ableger.
Das Ministerium hofft so, Nachwuchsprobleme, die mit der Aussetzung der Wehrpflicht einhergehen könnten, kompensieren zu können. ... Wie viel dieser Werbefeldzug kosten wird, ist bislang noch nicht bekannt. .".
Zeitschriften wie " Der Spiegel", FAZ, Frankfurter Allgemeine, welche jetzt sehr, sehr kritisch über Herrn Guttenberg berichten, sind für die Werbekampagne nicht vorgesehen. Dieser Zusammenhang läßt mir die Haare zu Kopf stehen. Sehr geehrte Frau Prof.Dr. Schavan, gab es eine Ausschreibung für diesen millionenschweren Auftrag für BILD und wie sehen Sie persönlich und als Beauftragte des deutschen Volkes den offensichtlichen Zusammenhang von Auftrag und öffentlichen Dank?
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Hörner
Dies ruft allerdings auch Kritiker einer Berufsarmee auf den Plan, die vor einer Armee der Unterschicht warnt. Wie viel dieser Werbefeldzug kosten wird, ist bislang noch nicht bekannt.
Sehr geehrte Frau Hörner,
vielen Dank für Ihre Frage vom 24. Februar 2011.
Zum Thema Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Bundesministerium der Verteidigung kann ich keine Auskunft geben. Ich schlage vor, Sie wenden sich mit Ihrer Frage direkt an das zuständige Referat im Bundesverteidigungsministerium.
Seien Sie herzlich und mit guten Wünschen gegrüßt.
Ihre Annette Schavan