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Annette Schavan
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Frage von Martin K. •

Frage an Annette Schavan von Martin K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Schavan!

Nach einer heute verbreiteten dpa Meldung sollen alle Mitglieder der Bundesregierung und Beamte in Ministerien mit einem Schweinegrippe-impfstoff ohne Wirkverstärker geimpft werden.

Mehrere Fragen drängen sich auf.

Warum bekommen die Mitglieder der Bundesregierung einen speziellen Impfstoff gegen die Schweinegrippe?

Gibt es Bürgerinnen und Bürger zweiter Klasse?

Das „normale“ Fußvolk kann schon mal mit dem Impfstoff mit Wirkverstärkern durchgeimpft werden.

Ich habe den Eindruck, in einer Bananenrepublik zu leben.

Falls Sie auf meine Fragen schlüssige und überzeugende Antworten finden, die nicht von der Pharmaindustrie in den Notizblock diktiert wurden, wäre ich daran sehr interessiert.

Besorgte Grüße
Martin Knauß

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Knauß,

vielen Dank für Ihre Frage vom 18. Oktober 2009.

Die Meldungen, wonach für Mitglieder der Bundesregierung und andere Personengruppen ein Sonder- oder Spezialimpfstoff gegen die so genannte Schweinegrippe bestellt und damit eine vermeintliche Zweiklassenimpfung initiiert worden sei, sind unzutreffend und entbehren jeder Grundlage. Richtig ist, und so auch vom Paul-Ehrlich-Institut bestätigt, dass alle drei Impfstoffe, die von der Europäischen Kommission die Zulassung erhalten haben, die an Wirksamkeit, Qualität und Unbedenklichkeit gestellten Kriterien erfüllen. Entsprechend sind alle drei Impfstoffe in ihrer Wirksamkeit und Verträglichkeit vergleichbar.

Im Rahmen der Pandemievorsorge und auch vor dem Hintergrund der so genannten Vogelgrippe hat der Bund mit der Firma Baxter einen allgemeinen Rahmenvertrag zur Entwicklung von Impfstoffen für den Fall geschlossen, dass die Weltgesundheitsorganisation eine Pandemie feststellt. Der Vertrag ist auf drei Jahre befristet. Dabei sind keinerlei Sonderabsprachen oder Maßgaben zur Entwicklung und Herstellung des Impfstoffs getroffen worden. Es hat auch keine Vorgaben zur Qualität oder zur Zusammensetzung des Impfstoffes im Hinblick auf Zusatz- oder Verstärkungsstoffe gegeben.

Ich selbst werde mich übrigens bei der Entscheidung für oder gegen eine Impfung auf den Rat meines Hausarztes verlassen.

Seien Sie herzlich und mit guten Wünschen gegrüßt.

Ihre Annette Schavan