Frage an Annette Glamann-Krüger von Engelbert Manfred M. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Glamann-Krüger,
wie stehen Sie zur Gesamtschule? Werden Sie die Einrichtung weiterer Gesamtschulen in NRW fördern?
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Müller
Sehr geehrter Herr Müller,
ich selbst habe als Kind eine Gesamtschule besucht und gute Erfahrungen damit gemacht. Die Gesamtschule als Alternative zum vorherrschenden dreigliedrigen Schulsystem halte ich für richtig und wichtig.
Allerdings müssen für Bildungsabschlüsse an Gesamtschulen dieselben Standards gelten und eingehalten werden wie an Schulen im gegliederten System.
Durch den demographischen Wandel und den veränderten Elternwillen unterscheiden sich die Rahmenbedingungen für das weiterführende Schulwesen regional immer stärker. Die FDP will deshalb das differenzierte, begabungsgerechte Bildungssystem weiterentwickeln. Wir stehen für eine erweiterte Entscheidungsfreiheit vor Ort und für neue Möglichkeiten, eine für die örtlichen Gegebenheiten und Wünsche passgenaue Schulstruktur zu entwickeln. Damit grenzen wir uns von Bildungskonservativen ab, die sich verändernde Realitäten nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Zugleich wenden wir uns gegen all diejenigen, die sinkende Schülerzahlen und Bildungsstudien nur vorgeben, um in Wahrheit egalitäre gesellschaftspolitische Vorstellungen mit einer Einheitsschule anstreben, die nicht zur deutschen Bildungstradition passt, die pädagogisch einem gegliederten Schulsystem unterlegen ist, die immense Umstellungskosten verursachen sowie Eltern, Lehrer, Hochschulen und Wirtschaft über eine ganze Generation zutiefst verunsichern würde.
Die FDP will neben Haupt-, Real-, Gesamtschulen sowie Gymnasien neue Modelle der organisatorischen und pädagogischen Zusammenführung von Haupt-, Real- und Gesamtschulen zulassen, wenn die Gremien der beteiligten Schulen und ihre Träger entsprechende Beschlüsse fassen. Dies bedeutet zugleich, dass wir heute erfolgreich arbeitende und demographiefeste Schullandschaften nicht in Frage stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Annette Glamann-Krüger