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Annalena Baerbock
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Sabine M. •

Wie finden Sie es, dass Grüne Abgeordnete der Stadt Potsdam für die Verkleinerung des Volksparks gestimmt haben?

Sehr geehrte Frau Baerbock, vielen Dank für die schnelle und sehr ausführliche Antwort auf meine Frage. Leider muss ich Ihnen in einem Punkt widersprechen. Es gab und gibt Flächen für Sportstätten im Potsdamer Norden. Eine gute Gelegenheit für den Bau einer Sportstätte wäre am Campus Jungfernsee gewesen. Doch dort stellte die Stadt Potsdam lediglich Bauland für Eigentumswohnungen und Nobelvillen zur Verfügung. Die Volkspark wurde an der Georg-Hermann-Allee bereits zugunsten von Eigentumswohnungen, die demnächst gebaut werden sollen, mit Zustimmung der Stadtverordneten verkleinert. Weichen musste u.a. eine Sportstätte, Grillplätze und Picknickplätze. Auch auf der gegenüberliegende Seite sollen u.a. auch Eigentumswohnungen und keine Sportstätte entstehen. Der größte Teil der Menschen, die in Potsdam leben, können sich weder eine Eigentumswohnung noch eine Villa mit Garten kaufen. Vielmehr sind sie angewiesen auf öffentliche Erholungsflächen wie der Volkspark.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau M.

vielen Dank für Ihre Nachricht. Es stimmt, dass planerisch versäumt wurde, frühzeitig ausreichend Sportflächen im Potsdamer Norden mitzuplanen. Das Entwicklungsmaßnahme startete die Stadt 1993, um den Potsdamer Norden zu erschließen. Von Seiten der Stadt standen lange Zeit die Schaffung von Wohnungen und Flächenverkäufe im Vordergrund. Aber an vielen Stellen fehlten viele Jahre später ausreichend öffentliche Einrichtungen wie Kitas und Schulen und nun auch noch Sportplätze. Das führte zu zusätzlichen Kosten in der Maßnahme. Gleichzeitig werden mittlerweile die letzten Grundstücke zu Preisen verkauft, die für Normalbürger*innen schon lange nicht mehr erschwinglich sind. Wir verstehen Ihren Unmut über die wenig vorausschauende Planung. Die von Ihnen genannten Flächen liegen in diesem Entwicklungsgebiet. Ein Entwicklungsgebiet ist eine planerische Maßnahme, die mit einer Gesamtrechnung abschließt. Das heißt, die Stadt verkauft in einem solchen Gebiet Flächen, um damit Infrastrukturmaßnahmen wie Straßen, Anschlüsse sowie öffentliche Einrichtungen wie Kitas und Schulen zu finanzieren. Ziel war es von Seiten der Stadt mit einem möglichst geringen finanziellen Defizit am Ende aus der Maßnahme zu gehen. Der Volkspark war die Idee die notwendigen Grün- und Freizeitflächen im Zentrum zu bündeln. Die genannten Flächen an der Georg-Hermann-Allee waren von Anfang an als Zwischennutzung und späterer Verkauf vorgesehen. Das war als Grundidee vielleicht vernünftig, aber nach Jahren der öffentlichen Nutzung sehr schwer vermittelbar. Insofern leider nicht mehr so lebensnah, wie man sich das wünscht. Das führte in der Stadtverordnetenversammlung letztlich dazu, dass man einen Kompromiss anstrebte. Eine Mehrheit stimmte der Verkleinerung zu, aber mit der Maßgabe an dieser Stelle eine Kita und einen Jugendclub für das Viertel zu schaffen, so dass zumindest dort eine teilöffentliche Nutzung gegeben sein wird.

Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock

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