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Annalena Baerbock
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Manfred D. •

Was unternehmen Sie gegen die Lärmbelästigung und die Umweltverschmutzung durch Hobbypiloten ?

Sehr geehrte Frau Baerbock,
Z.B. 75 000 Flugbewegungen durch Egelsbacher Flughafen.
Einflugschneise Tango über dem Langener Wohngebiet Steinberg in 180m Überflugshöhe
(darüber ist der Luftraum des Frankfurter Flughafens).
Was unternehmen Sie gegen die Lärmbelästigung und die Umweltverschmutzung ????

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr D.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Ihre Situation im Umfeld des Flugplatzes Egelsbach ist misslich, zumal Sie zusätzlich durch den Fraport direkt und indirekt (Einschränkungen für Flugverfahren in Egelsbach) betroffen sind.
Trotz lärmreduzierter neuer Flugzeugmodelle ist es in Deutschland insgesamt nicht gelungen, die Lärmproblematik in den Flughafenregionen zu entschärfen. Erzielte Erfolge hat das enorme Verkehrswachstum der vergangenen Jahrzehnte aufgefressen.
Fachpublikationen bestätigen, dass der Schutz der Bevölkerung vor Fluglärm durch das geltende Recht nur unzureichend gewährleistet wird. Deshalb haben wir im Bundestag ein umfassendes Konzept für mehr Lärmschutz vorgelegt, das von den Regierungsfraktionen leider abgelehnt wurde. (https://dserver.bundestag.de/btd/19/272/1927211.pdf) Dabei geht es uns vor allem um die Stärkung des aktiven Lärmschutzes und entsprechend darum, wie viel Lärm von einem Flughafen oder Verkehrslandeplatz ausgehen darf. Eine Überarbeitung des Luftverkehrsgesetzes halten wir deshalb für dringend erforderlich. Unsere diesbezüglichen Bemühungen werden wir in der kommenden Legislaturperiode fortsetzen.

Bei unseren Aktivitäten für mehr aktiven Lärmschutz wollen wir auch eine erneute Überarbeitung der Landeplatz-Lärmschutz-Verordnung prüfen.
Am Flughafen Egelsbach leiden Sie sowohl unter Freizeitfliegern als auch unter einer großen Zahl von Geschäftsfliegern. Wir wollen im Sinne der Verkehrswende durch verbesserte Rahmenbedingen erreichen, dass für die Bewältigung von Kurzstrecken nicht mehr das Flugzeug, sondern bodengebundene Verkehrsmittel gewählt werden. Gerade auch kleine Geschäftsflugzeuge sind, gemessen an der Beförderungsleistung, besonders klimaschädlich. Auch die vielfach angekündigten kleineren elektrischen Fluggeräte leisten bis auf weiteres keinen geeignet Beitrag zur Verkehrswende. Denn Fliegen ist immer besonders energieintensiv und grüner Strom wird noch lange vor allem für Zwecke benötigt, für die es keine Alternativen gibt.

Mit freundlichen Grüßen

Team Annalena Baerbock

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