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Annalena Baerbock
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Matthias J. •

Warum weißen Sie nicht in Ihren öffentlichen Auftritten auf, dass CDU CSU gegen eine Canabis Legalisierung ist ?

Sehr geehrte Frau Baerbock,

die Grünen müssen sich nicht das plumpe Grünen Bashing der Union gefallen lassen - warum kontern Sie nicht und weißen auf z.B. die Canabis Legalisierung hin?
Die Grünen haben zwar die Legalisierung in Ihrem Wahlprogramm aufgenommen, nur wird dieses Thema kaum öffentlich thematisiert und angesprochen - Tabu Thema?

Wir haben Angst, dass sich auch unter den Grünen keine Legalisierung hervorrufen lässt, können Sie den Wählern die Angst nehmen?

Mit freundlichen Grüßen

M. j.

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Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Jaks,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Die bisherige Drogenpolitik hat einen Schwarzmarkt entstehen lassen, auf dem Drogen unkontrolliert zugänglich, Kinder und Jugendliche ungeschützt und gewaltsame Strukturen oftmals Grundlage sind. Außerdem bindet der repressive Ansatz, Drogenkonsument*innen zu verfolgen, bei Polizei und Staatsanwaltschaften Kräfte, die an anderer Stelle fehlen. Wir Grüne setzen uns für eine kontrollierte Abgabe von Cannabis ein, also eine Legalisierung mit klaren Regeln. Unsere Vorschläge haben wir mit dem Cannabiskontrollgesetz in den Bundestag im vergangenen Jahr eingebracht.

Das Gesetz sieht vor, dass Erwachsenen der Besitz von 30 Gramm Cannabis bzw. bis zu drei Hanfpflanzen im Eigenanbau erlaubt ist. Der Verkauf von Cannabis darf nur in Cannabisfachgeschäften erfolgen, wo auch Beratung möglich ist. Die Produkte sind klar deklariert mit Angabe der Inhaltsstoffe und der Wirkstoffkonzentration. Es gibt keinen Verkauf an Automaten oder im Onlinehandel. Minderjährige haben zu Cannabisfachgeschäften keinen Zutritt. Es besteht ein Werbeverbot. Cannabis darf Kindern nicht zugänglich gemacht werden. Erwachsenen ist es aber erlaubt, Cannabis auch im öffentlichen Raum, beispielsweise in Parks, zu konsumieren. Wer Cannabis an Minderjährige abgibt, macht sich strafbar (Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe).

Im Kern geht es darum, den Anbau und Handel von Cannabis in einen legalen Markt zu überführen und Cannabis aus den Regelungen des Betäubungsmittelgesetzes herauszunehmen. Damit könnte Rechtssicherheit geschaffen werden und dem Schwarzmarkt würde die Grundlage entzogen werden. Eine kontrollierte Abgabe ist die Voraussetzung, um Jugend- und Gesundheitsschutz durchsetzen zu können. (Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.gruene-bundestag.de/themen/drogen-sucht/regulierte-und-kontrollierte-abgabe-fuer-cannabis ) Der damalige Antrag wurde seitens der Bundesregierung leider abgelehnt.

Wie eine mögliche Regierung aussehen wird, können wir nicht sagen. Die Parteien, die die meisten inhaltlichen Überschneidungspunkte miteinander finden, können eine Koalition eingehen. Die Demokratie lebt von Kompromissen und keine Partei kann 100 Prozent ihrer Forderungen 1:1 durchsetzen, weswegen wir nichts versprechen werden, was wir im Nachgang nicht halten können. Dennoch sei abschließend gesagt: Jede Stimme für uns Grüne ist eine Stimme für eine moderne Drogenpolitik.
Mehr Informationen zur Drogenpolitik von uns Grünen finden Sie hier: https://www.gruene.de/themen/drogenpolitik

Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock

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