Warum können Unternehmen wie RWE CO2-Zertifikate kaufen/handeln, die Taschen voll stopfen und sich bis 2030 daran bereichern ?
Sehr geehrte Frau Baerbock, warum haben die CO2-ZERTIFIKATE eine so lange Laufzeit. Wäre es nicht besser, man müsste jedes Jahr diese neue erwerben und die jeweiligen Verteuerungen der Zertifikate als Unternehmen tragen.
So hat man den Eindruck, dass die CO2 intensiven Firmen (auch dank der SPD) jahrelang vor veränderungen verschont bleiben.
Als Autofahrer müssen wir ja auch jede Anpassung hinnehmen.
Sehr geehrter Herr G.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Es ist der Charakter eines marktbasierten Klimaschutzinstrumentes, wie dem europäischen Emissionshandel (ETS), den Akteuren eine langfristige Planungsperspektive über mehrere Jahre zu geben und es bei einer über Jahre stetig sinkenden Emissionsobergrenze (CAP) erst einmal dem Markt zu überlassen, wo und wie in Klimaschutz investiert wird.
Das Problem ist nicht der mehrjährige Ansatz, sondern die grundsätzlichen Fehler im System, die zu Anfang gemacht wurden. Diese haben zu einer massiven Überausstattung mit Zertifikaten und damit zu einem zwischenzeitlichen Preisverfall der Zertifikate im System geführt. Wir haben uns deshalb immer für eine Löschung dieser überschüssigen Zertifikate und die Einführung eines CO2-Mindestpreises eingesetzt, um solche Entwicklungen, wie wir sie jetzt bei RWE sehen, zu verhindern. Für die nötigen Reformen wollen wir die jetzt anstehende Überarbeitung des Systems im Rahmen der „Fit for 55“ Legislativvorschläge der EU-Kommission nutzen.
Beste Grüße
Team Annalena Baerbock