Setzen Sie sich ein für die Einrichtung einer prägnanten, durchgehend erreichbaren und offensiv beworbenen Rufnummer, an die sich Kinder anonym wenden können, die sich in einer Notlage befinden?
Sehr geehrte Frau Baerbock,
Ein durchgängig erreichbares telefonisches Hilfsangebot für Kinder in Not ist in Coronazeiten besonders dringend geboten, es gehört aber auch außerhalb von Pandemiezeiten zu den absoluten Basics des Kinderschutzes. In vielen europäischen Ländern ist solch ein Hilfsangebot für Kinder seit Jahren erfolgreich umgesetzt.
Sexueller Missbrauch ist immer ein Angriff auf das innerste Wesen eines Kindes. Das Kind wird dadurch in seiner Identität und in seiner Existenz angetastet, was zu schweren seelischen Verletzungen führen kann. Ähnliches gilt für häusliche Gewalt gegen Kinder. Auch die coronabedingte Isolation kann für Kinder erheblich psychisch belastend sein.
Bitte teilen Sie mir daher mit, ob Sie sich für die Aufwertung der „Nummer gegen Kummer“ hin zu einer prägnanten, durchgehend erreichbaren und deutschlandweit offensiv beworbenen Rufnummer für Kinder in Not einsetzen, wie es in einer Petition gefordert wird, die der Petitionsausschuss z.Zt. behandelt.
Sehr geehrter Herr Schönberger,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Das Anliegen der Petenten ist nachvollziehbar. Das Hilfeangebot Nummer gegen Kummer hat in den vielen letzten Jahren hervorragende Arbeit und damit direkte Hilfe geleistet. Es ist auch anzuerkennen, dass mit der Corona-Pandemie die Erreichbarkeit spürbar ausgeweitet worden ist. Dieser Kurs sollte fortgesetzt werden mit dem Ziel, ein Angebot rund um die Uhr vorzuhalten. Wir sind auch offen für den Vorschlag einer prägnanteren Telefonnummer, möchten dies aber erst nach einem Austausch mit den Fachleuten in dem Feld entscheiden. Vielleicht gilt die Nummer nach vielen Jahren des Angebots als durchaus etabliert. Selbstredend ist es auch künftig wichtig, für einen steigenden Bekanntheitsgrad der Nummer über Kampagnen u.ä. zu sorgen.
Mit freundlichen Grüßen
Team Annalena Baerbock